Start Wirtschaft Corona-Serie: „Zusätzliches Jahresgehalt für jeden Mitarbeiter“

Corona-Serie: „Zusätzliches Jahresgehalt für jeden Mitarbeiter“

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CipSoft-Geschäftsführer Stephan Vogler und Benjamin Zuckerer
CipSoft-Geschäftsführer Stephan Vogler und Benjamin Zuckerer

Teil 2 der Corona-Serie: Sechs Monate Corona-Erfahrung liegen hinter der Branche – das wichtige Weihnachtsgeschäft steht bevor. Worauf stellen sich Publisher und Studios ein?

Update vom 18. August 2020: In der ursprünglichen Überschrift war ein Zitat des Regenburger Studios CipSoft enthalten, das von einer voraussichtlichen Ca.-Tantieme in Höhe eines „Monatsgehalts“ spricht. Korrekt ist: „zusätzliches Jahresgehalt“.

Erst im August 2019 – also vor einem Jahr – haben die fast 500 Mitarbeiter von Ubisoft und Ubisoft Blue Byte ein neues, modernes, großzügig geschnittenes Bürogebäude in Düsseldorf bezogen. Dann, nur ein halbes Jahr später, kam Corona übers Land: Seitdem entstehen Programmzeilen, Animationen und Marketing-Pläne im Home-Office – wie bei fast jedem anderen Videospiele-Anbieter. Erste Firmen haben angekündigt, diesen Zustand auf Dauer zu konservieren.

Dass Home-Office „normal“ wird, scheint also ausgemachte Sache. Weniger klar ist, wie sich das Geschäft im Rest des Jahres entwickelt – zu diffus sind die Prognosen der Wirtschafts-Gelehrten. Umso spannender ist daher die Frage, wie Unternehmer, Gründer und Top-Manager die weitere Entwicklung bis Ende 2020 einschätzen – zumal mit der PlayStation 5 und der Xbox Series X neue Konsolen anstehen.

Dieser Beitrag ist Teil einer fünfteiligen Serie:

Der Artikel wird laufend um weitere Einschätzungen ergänzt.


Corona-Serie: „Zusätzliches Jahresgehalt für jeden Mitarbeiter“

Unsere Frage: Welche wirtschaftlichen Erwartungen habt ihr für das Gesamtjahr 2020?


Jan Theysen, King Art Games
Jan Theysen, King Art Games

Jan Theyen, Geschäftsführer von King Art Games („Iron Harvest“) in Bremen

Bei uns hängt natürlich sehr viel vom Launch von „Iron Harvest“ am 1. September 2020 ab. Schwer zu sagen, ob der Lockdown eher positive oder negative Auswirkungen haben wird.

Einerseits wird mehr gespielt, andererseits dürfte mittlerweile bei einigen auch der Geldbeutel enger sein.

Ein Vollpreis-Computerspiel könnte für einige zum Luxus geworden sein, auf den man vielleicht lieber erst einmal verzichtet. Bisher haben wir das aber nicht bemerkt, was zum Beispiel Vorbestellungen angeht.


Benjamin Zuckerer, CipSoft
Benjamin Zuckerer, CipSoft

Benjamin Zuckerer, Geschäftsführer von CipSoft („Tibia“) in Regensburg

Wir erwarten eine signifikante Steigerung des Gesamtumsatzes. Da jeder bei CipSoft direkt am Unternehmenserfolg beteiligt ist, gehen wir von einer Gewinnausschüttung an jeden Mitarbeiter in Höhe von circa einem zusätzlichen Jahresgehalt aus.

 


Christopher Kassulke, HandyGames
Christopher Kassulke, HandyGames

Christopher Kassulke, Geschäftsführer von HandyGames („Through the Darkest of Times“, „Clouds & Sheep“) in Giebelstadt

HandyGames hat ein starkes Portfolio auf allen Plattformen vorzuweisen und gehen somit mit positiven Erwartungen in die Jahresend-Rally.

 


Frederik Hammes, Travian Games
Frederik Hammes, Travian Games

Frederik Hammes, Geschäftsführer von Travian Games („Arkheim – Realms at War“) in München

Wir erwarten ein spürbares Plus gegenüber dem Vorjahr. Überraschend, da wir keine Einnahmen aus Neugeschäft geplant haben und nur mit einem sehr leichten Plus geplant hatten.

 


Johannes Roth, Mimimi Games
Johannes Roth, Mimimi Games

Johannes Roth, Geschäftsführer von Mimimi Games („Desperados 3“) in München

Einen erfolgreichen Launch von „Desperados 3“ haben wir bereits hingelegt. Jetzt geht es darum, mit dem nächsten Projekt in die Pre-Production zu gehen – nach einem ausgiebigen Urlaub fürs gesamte Team – und dann gezielt sowie wohlüberlegt zu wachsen.


Goodgame Studios, Hamburg
Goodgame Studios, Hamburg

Goodgame Studios („Big Farm“) in Hamburg

Aufgrund der bisherigen Zahlen anderer Unternehmen aus der Gamesbranche gehen wir von einem wirtschaftlich positiven Trend bis zum Ende des Jahres aus, welcher sich eventuell auch bis in das kommende Jahr aufwärts entwickeln könnte.

 


Anika Thun, Kalypso Media
Anika Thun, Kalypso Media

Anika Thun, International Marketing Director bei Kalypso Media („Railway Empire“) in Worms

Wir gehen davon aus, dass wir unsere internen Umsatzziele übertreffen – ob dies dann am Ende daran liegt, dass die Leute durch die Epidemie mehr spielen oder an der Performance der hoffentlich erfolgreichen neuen Produkte „Port Royale 4“, „Spacebase Startopia“ oder „Tropico 6 – Switch Edition“, lässt sich schwer einschätzen.


Konstantin Kronfelder, Boxelware
Konstantin Kronfelder, Boxelware

Konstantin Kronfelder, Gründer von Boxelware („Avorion“) in Erlangen

Die Erwartungen sind gut – wir denken, dass wir guten Umsatz machen werden. Aber auch hier: 1.0-Release verfälscht die Corona-bedingten Zahlen.

 


Gameforge, Karlsruhe
Gameforge, Karlsruhe

Tomislav Perkovic, Chief Product Officer bei Gameforge („TERA“) in Karlsruhe

Wir denken, dass der grundsätzliche Trend anhält – die Bindung vieler Spieler an Community-getriebene Entertainment-Angebote hat zugenommen. Das gilt in besonderem Maße für Games, aber auch für andere Communities.

 


Maike Steinweller, Wooga
Maike Steinweller, Wooga

Maike Steinweller, Head of Communications bei Wooga („June’s Journey“) in Berlin

Wir haben das große Glück, trotz der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Lage bisher wirtschaftlich ein sehr erfolgreiches Jahr zu erleben.

 


Klaus Schmitt, Upjers
Klaus Schmitt, Upjers

Klaus Schmitt, Geschäftsführer von Upjers („Zoo 2: Animal Park“) in Bamberg

Wir erwarten eine Steigerung um die 10 Prozent.

 

 


Carsten Fichtelmann, Daedalic Entertainment
Carsten Fichtelmann, Daedalic Entertainment

Carsten Fichtelmann, Geschäftsführer von Daedalic Entertainment („Deponia“) in Hamburg

Umsatzseitig wird 2020 besser als unser Rekordjahr 2019. Das liegt aber nicht an Corona, sondern am Portfolio. Corona hilft, den Konsum konstant auf einem intensiven Niveau zu halten.

Das Ergebnis wird diesmal ohne extreme Sonderabschreibungen auch sehr deutlich besser ausfallen als in 2019.


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