Start Politik Neuer Koalitionsvertrag: „Games kommen weiter aus Hamburg“

Neuer Koalitionsvertrag: „Games kommen weiter aus Hamburg“

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Peter Tschentscher ist Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg (Foto: Senatskanzlei Hamburg / Ronald Sawatzki)
Peter Tschentscher ist Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg (Foto: Senatskanzlei Hamburg / Ronald Sawatzki)

Der Koalitionsvertrag zwischen der Hamburger SPD und den Grünen ist komplett: Computerspiele-Entwickler sollen von einem „verlässlichen Rahmen“ profitieren.

Schon im Vorfeld der Bürgerschaftswahl stand fest, dass Hamburg wieder Computerspiele fördert: Nach zehnjähriger Pause hat sich der Senat darauf verständigt, die Projekte von Studios und Publishern mit jährlich 520.000 Euro zu unterstützen.

Damit positioniert sich die Freie und Hansestadt im soliden Mittelfeld – zwischen den Bundesländern mit Null-Cent-Etat (Hessen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein) und dem Spitzenfeld Berlin/Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Bayern. Um die Abwicklung kümmert sich die stadt-eigene Initiative Gamecity Hamburg.

Am heutigen Dienstag haben Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und Stellvertreterin Katharina Fegebank (Bündnis 90/Die Grünen) die Ergebnisse der Koalitionsverhandlungen vorgestellt. Das 200 Seiten starke Papier (vorläufige Fassung) skizziert die Eckpunkte für die kommenden fünf Jahre, steht unter dem Eindruck der Corona-Auswirkungen und sieht unter anderem ein neues Verkehrs-Ressort vor.

Computerspiele-Förderung 2019: Diese Bundesländer investieren am meisten in die Games-Entwicklung (Stand: 12.2.2020)
Computerspiele-Förderung 2019: Diese Bundesländer investieren am meisten in die Games-Entwicklung (Stand: 12.2.2020)

Anders als unter Tschentschers Vorgänger Olaf Scholz (SPD) wird die Hamburger Computerspiele-Branche eine größere Rolle in der Kommunalpolitik spielen: Unter der Überschrift „Games kommen weiter aus Hamburg“ wird auf die Relevanz der Branche für den Standort verwiesen. Durch die „Fortschreibung der Games-Förderung“ und den Mitteln für Gamecity Hamburg gäbe es einen „verlässlichen Rahmen“. Abseits der Zuschüsse für Studios sollen Wissenschaft, nicht-kommerzielle Projekte sowie Veranstaltungen unterstützt werden. Konkret verwiesen wird auf die Erfolge der HAW Hamburg, die regelmäßig zu den Nachwuchs-Preisträgern beim Deutschen Computerspielpreis zählt.

Keine Rolle im Koalitionsvertrag spielt das Thema E-Sport, das sich unter anderem Schleswig-Holstein und Bayern auf die Fahnen geschrieben haben.

Mit Unternehmen wie InnoGames, Goodgame Studios, Bigpoint / Yoozoo, Daedalic Entertainment, Gamigo, Xyrality, Rockfish Games, Tivola und vielen weiteren Studios gilt der Großraum Hamburg als relevantester Standort der deutschen Games-Industrie: Nirgendwo sonst in der Republik sind mehr Menschen mit der Entwicklung und Vermarktung von Games beschäftigt.

Tschentscher soll in der kommenden Woche (konkret: am 10. Juni) von der Bürgerschaft im Amt bestätigt werden. SPD und Grüne verfügen über eine robuste Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament. Formal für die Games-Industrie zuständig bleibt Kultursenator Carsten Brosda.