Als zweiter Zweitligist nach dem VfL Bochum beschäftigt der 1. FC Nürnberg (FCN) zwei professionelle „FIFA“-Spieler, darunter den Deutschen Meister Daniel Butenko.
Mit dem Projekt Titelverteidigung in der offiziellen Virtuellen Bundesliga hat es in diesem Jahr zwar nicht geklappt, doch 2016 erspielte sich Daniel Butenko die „FIFA“-Meisterschale – er ist damit einer der besten „FIFA“-Spieler des Landes.
Jetzt hat der Zweitligist 1. FC Nürnberg (kurz: FCN oder „der Club“) – derzeit auf Platz 5 der Tabelle – den 18jährigen Butenko verpflichtet. Sein Kampfname: „Bubu“.
Das Team wird ergänzt um Kai Hense alias „Hensoo“. Die Rückennummern der beiden Spieler dokumentieren die beiden sportlichen Erfolge des Traditionsclubs: Butenkos 07 erinnert an den DFB-Pokalsieg 2007 unter Leitung von Hans Meyer – Hense trägt die „68“. Hintergrund: Vor fast 50 Jahren gewann der FCN zuletzt die Deutsche Meisterschaft.
Der eSport-Einstieg der Franken fällt terminlich eng zusammen mit dem Verkaufsstart von „FIFA 18“, das Ende September erschienen ist.
eSport in der Bundesliga: „FIFA“-Meister Daniel Butenko startet für den 1. FC Nürnberg
Welche Ziele der FCN mit dem eSport-Engagement verknüpft, erklärt der kaufmännische Vorstand Michael Meeske: „Wir sind davon überzeugt, dass wir mit dem Engagement vor allem die der digitalen Generation angehörenden jungen Fans ansprechen und zugleich Werbepartner von der Attraktivität und dem Potential von eSports überzeugen können“. Außerdem wolle man den realen und virtuellen Fußball verknüpfen, beispielsweise im Rahmen von Events oder PR-Terminen.
Naheliegenderweise liegt die inhaltliche Verantwortung für den neuen Bereich beim Leiter der Merchandising- und Vertriebs-Abteilung. Vermarktet wird der FCN von der Sportrechte-Agentur Lagardère Sports, die ihre eSport-Aktivitäten massiv ausbaut und unter anderem auch bekannte Teams wie „Unicorns of Love“ oder „Roccat“ betreut.
Beide Spieler werden sich selbst trainieren: Einen separaten Trainer gibt es, ähnlich wie bei den eSport-Abteilungen anderer Profiklubs, nicht.
In der ersten Bundesliga sind mittlerweile vier Vereine mit eigenen eSport-Teams unterwegs: Zuletzt wechselte der amtierende Deutsche „FIFA“-Meister Cihan von Schalke 04 zu RB Leipzig. Der VfL Bochum hatte Mitte September als erster Zweitligist den Einstieg in den eSport bekannt gegeben und mit Michael Bittner und Daniel Fink zwei „FIFA“-Profis engagiert.
Weitere Informationen rund um das Thema eSport finden Sie in den folgenden Beiträgen und Analysen:
- Die offiziellen Trends der Gamescom 2017
- Koalitionsverträge: Kiel und Düsseldorf wollen Games-Branche stärken
- DFL vergibt Bundesliga-Lizenzen an Electronic Arts, Konami und SEGA
- Gamescom Congress 2017 diskutiert Rundfunklizenz und eSports
- Aufsteiger VfB Stuttgart gründet eSport-Team
- FIFA 17: EA Sports kooperiert mit FC Bayern München
- eSports Studie 2016: Sportliche Pläne
- BVB-Boss Watzke: „eSports? Ich finde das komplett sch…“
- Deutsche Fußball Liga: Kommt die offizielle eSport Bundesliga?
- eSports-Analyse 2016: Dollars, Doping, Dota 2
- eSports in der Fußball-Bundesliga: Wer folgt Schalke und Wolfsburg?
- Overwatch League: Blizzard etabliert eSports-Teams nach Vorbild von US-Profiligen
- Ex-Leverkusen-Trainer Robin Dutt wird eSport-Spielerberater
- SPOBIS Gaming & Media 2017: Bundesligisten beim eSport-Kongress
- eSport-Veranstalter ESL baut Personal ab
- Twitch sichert sich Exklusivrechte für Blizzard-eSport-Events