24 Stunden vor der Verleihung des Deutschen Computerspielpreises 2019 mischte sich die Kanzlerin unter Nominierte, Juroren und Spiele-Entwickler.
Die diesjährige Verleihung des Deutschen Computerspielpreises (DCP) war Anlass eines Empfangs am Montagabend im fünften Stock des Berliner Kanzleramts. Auf Einladung von Digital-Staatsministerin Dorothee Bär (CSU) trafen sich die Nominierten, Ausrichter, Jury-Mitglieder und handverlesene Branchen-Vertreter zu einem Umtrunk. Bär wollte den Termin auch als Dankeschön für das ehrenamtliche Wirken der Fach- und Hauptjury verstanden wissen.
In ihrer Begrüßungsansprache verwies die Digitalisierungsbeauftragte darauf, welch weiten und streckenweise holprigen Weg der Computerspielpreis im zehnten Jahr seines Bestehens hinter sich gebracht hat. Die CSU-Politikerin gehört zu den Initiatorinnen des Preises und leitete mehrere Jahre als Parlamentarische Staatssekretärin die Jury-Sitzungen.
Und weil Games neuerdings „Chefinnensache“ seien, wie es Bär formulierte, machte auch die Kanzlerin ihre Aufwartung. Gegen 20:30 Uhr tauchte Angela Merkel zusammen mit Regierungssprecher Steffen Seibert auf, dessen Behörde im kommenden Jahr erstmals den Deutschen Computerspielpreis 2020 ausrichtet. Turnusgemäß ist dann wieder München als Austragungsort an der Reihe.
Angekündigt war ursprünglich nur ein Kurzauftritt Merkels samt Grußwort. Doch die bestens aufgelegte Kanzlerin unterhielt sich bei Weißwein und Häppchen so angeregt mit ihren (Steh)Tischnachbarn, dass sie spontan verlängerte und in Summe mehr als eine halbe Stunde blieb.
Neben Dorothee Bär und CDU-Haushaltspolitiker Rüdiger Kruse stets an Merkels Seite: Ubisoft-Deutschland-Chef und Game-Vorstand Ralf Wirsing, Ubisoft-Blue-Byte-Managing Director Benedikt Grindel und Branchenverbands-Geschäftsführer Felix Falk. In dieser Besetzung war die Gruppe bereits im Rahmen von Merkels Gamescom-Besuch im August 2017 aufeinander getroffen. Später gesellte sich Wooga-Gründer Jens Begemann dazu – sechs Jahre ist es her, dass die Regierungs-Chefin das Berliner Mobilegames-Startup besucht hat.
Gesprächsthemen am ‚Kanzlerinnen-Tisch‘: Förderung, die deutsche Branche, Cosplayer, eSport – und natürlich der Deutsche Computerspielpreis 2019.
Die Auszeichnung wird am 9. April im Berliner Admiralspalast verliehen. Gemeinsam mit Dorothee Bär wird Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) die Hauptpreise übergeben: Sein Ministerium hat die Federführung bei der Umsetzung der angekündigten Bundesförderung, für die im laufenden Jahr erstmals 50 Millionen Euro im Haushalt eingeplant sind. Damit soll die Aufholjagd des Games-Standorts Deutschland eingeleitet werden: Das Land zählt zwar mit 4,4 Milliarden Euro Umsatz zu den weltweit wichtigsten Absatzmärkten für Computer- und Videospiele, verzeichnet als Entwicklungs-Standort im internationalen Vergleich aber schwindende Marktanteile, wie auch Merkel in ihrer Rede betonte.
Der Deutsche Computerspielpreis ist in diesem Jahr mit 590.000 Euro dotiert, davon alleine 110.000 Euro für das „Beste Deutsche Spiel“. Welche Spiele in diesem Jahr zu den Favoriten zählen, erfahren Sie hier. Die DCP-Gala inklusive Show-Act Namika („Lieblingsmensch“) wird am Dienstagabend via Live-Stream übertragen.
Die Bildergalerie wird laufend erweitert.