Exakt 1.094 Tage nach der letzten physischen Gamescom startet am kommenden Montag die Gamescom 2022-Woche.
Im Rahmen der traditionellen Wirtschaftspressekonferenz haben KoelnMesse-Chef Gerald Böse und Verbands-Geschäftsführer Felix Falk die Eckdaten der bevorstehenden Gamescom 2022 vorgestellt, die am 24. August startet.
Unter dem Motto „Games: Das Herz der Popkultur“ präsentieren 1.110 Aussteller aus 53 Ländern ihre Neuheiten auf 220.000 Quadratmetern; die Zahl der teilnehmenden Unternehmen liegt damit auf dem Niveau von 2019.
Anders als zunächst angekündigt wird nicht das komplette Messegelände für die Gamescom 2022 genutzt: So bleibt die neue Halle 1 leer, wo ursprünglich die Eröffnungs-Show Gamescom: Opening Night Live vor 5.000 Zuschauern produziert werden sollte. Stattdessen wandert das Format in Halle 6, wo rund 2.000 Menschen live vor Ort dabei sein können. Die zweistündige Abendveranstaltung ist noch nicht ausgebucht – Tickets sind immer noch für 29 € erhältlich.
Weiterhin scheuen die Veranstalter jedwede Festlegung, wie viele Besucher ab dem kommenden Mittwoch auf dem Kölner Messegelände erwartet werden. 2019 wurde mit 373.000 Teilnehmern ein neuer Rekord aufgestellt. Diesmal ist selbst auf explizite Nachfrage keine grobe Größenordnung zu erfahren – wenngleich die Tickets ausschließlich digital vorab im Online-Shop und nicht an den Tageskassen verkauft werden und somit belastbare Echtzeit-Daten vorlägen.
Offiziell heißt es lediglich, dass das Kontingent mit Blick auf die Corona-Situation schon im Vorfeld „gedeckelt“ worden sei. Was das konkret heißt? Unklar. Vorgaben seitens Bund und Ländern gibt es nicht mehr: Die Messehallen könnten also analog zu Stadien, Konzertsälen und Bierzelten bis auf den letzten Platz gefüllt werden. Alle Schutzmaßnahmen – Masken, Tests, Abstand – sind freiwilliger Natur.
Erst am gestrigen Montag und damit eine Woche vor Messestart wurde der Ausverkauf des Gamescom-Samstags vermeldet, was in den Vorjahren stets spätestens Anfang Juni der Fall war. Via Groupon verkauft die KoelnMesse weiterhin stark rabattierte Karten mit Nachlässen von 50 Prozent – nachdem die Preise für einzelne Ticket-Kategorien gegenüber 2019 glatt verdoppelt wurden.
Eine Ursache für die Zurückhaltung des Publikums dürfte in der geringen Blockbuster-Dichte infolge der Absage von Weltmarktführern wie Nintendo, Sony PlayStation, Electronic Arts und Activision Blizzard liegen – und das, obwohl in allen Fällen relevante Neuheiten fürs Weihnachtsgeschäft anstehen (mehr zu den Gründen). Andere Aussteller wie Ubisoft und Microsoft haben Standflächen und Spielstationen drastisch reduziert und präsentieren vor allem Bestandstitel. Umgekehrt erhöhen Publisher wie THQ Nordic oder SEGA die Quadratmeterzahlen gegenüber 2019; Tencent Games ist mit der Marke Level Infinite erstmals dabei und lädt zum Metal: Hellsinger-Gratiskonzert.
Messe-Macher Böse bezeichnet die Gamescom daher weiterhin als „eines unserer Flaggschiff-Events“: Die Bedeutung der Games-Messe zeige sich nicht nur an den Aussteller- und Besucherzahlen, sondern auch an der internationalen Aufmerksamkeit für die Veranstaltung, die in diesem Jahr erneut als „weltgrößtes Event rund um Computer- und Videospiele“ vermarktet wird.
Zur Eröffnung am 24. August und an den nachfolgenden Messetagen wird politische Prominenz in Köln-Deutz erwartet, darunter NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU), Wirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90 / Die Grünen), die Generalsekretäre Kevin Kühnert (SPD), Bijan Djir-Sarai (FDP) und Mario Czaja (CDU) sowie Kultur-Staatsministerin Claudia Roth und Familienministerin Lisa Paus (beide Bündnis 90 / Die Grünen).
Auf GamesWirtschaft finden Sie eine Fülle an Informationen rund um die Gamescom 2022 – Aussteller– und Spiele-Listen, Hallenpläne, Infos zu Tickets, Öffnungszeiten und Shows und vieles mehr.