Start Sport Schalke 04 eSports: „Wollen eher mittel- als langfristig Geld verdienen.“

Schalke 04 eSports: „Wollen eher mittel- als langfristig Geld verdienen.“

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Schalke 04 eSports unternimmt einen weiteren Anlauf in Sachen
Schalke 04 eSports unternimmt einen weiteren Anlauf in Sachen "League of Legends".

Schalke 04 eSports ist zurück in der „League of Legends“-Königsklasse – und sieht sich dafür belohnt, das Engagement trotz mehrerer Rückschläge nie infrage gestellt zu haben.

Seit dem 25. August steht fest: Schalke 04 eSports tritt wieder in der ersten Liga von „League of Legends“ an: Den Gelsenkirchenern gelang der Aufstieg von der „Challenger Series“ in die europäische „Championship Series“. Mehr als 100.000 Zuschauer sollen das Duell gegen das Team von „Ninjas in Pyjamas“ verfolgt haben.

Schalkes eSport-Chef Tim Reichert freut sich nun auf die kommende Saison (den sogenannten „Split“) in der Championship Series: „Wir haben unser Engagement im eSport zu keiner Zeit infrage gestellt und wurden dafür belohnt. Wir haben Vieles aus dem ersten Jahr gelernt, die notwendigen Schlüsse gezogen und uns mit jeder neuen Erfahrung weiterentwickelt. Dass es uns jetzt gelungen ist, in die LCS aufzusteigen, zeigt, dass wir auf einem richtigen Weg sind.“

Schalke 04 eSports: Hoffnungsschimmer nach mehreren Rückschlägen

Dem aktuellen Erfolg ging eine Reihe von Rückschlägen samt zwangsläufigem Umbau von Spielerkader und Betreuerstab voraus. Nach dem zeitweiligen Abstieg in die zweite Klasse von „League of Legends“ und dem verpassten sofortigen Wiederaufstieg wechselte im August 2017 auch noch der mehrfache „FIFA“-Meister Cihan Yasarlar völlig überraschend von Schalke 04 zu RB Leipzig. Nach Darstellung von Schalke 04 eSports sei eine Vertragsverlängerung unter anderem an den inkompatiblen Vorstellungen der beratenden Spieler-Agentur gescheitert.

Schalke 04 eSports ist der einzige der vier Bundesligisten, der neben „FIFA“ auch noch „League of Legends“ betreibt. Das Online-Strategiespiele aus dem Hause Riot Games zählt international zu den meistgespielten und prestigeträchtigsten eSport-Titeln – hier winken gleichzeitig hohe Siegprämien.

RB Leipzig ist der vierte Bundesligist, der vereinseigene eSportler beschäftigt.
RB Leipzig ist der vierte Bundesligist, der vereinseigene eSportler beschäftigt.

ZDF Sportreportage Extra zum Thema eSport am 3. September 2017

In einem Interview mit dem ZDF hat Tim Reichert bekräftigt, warum sich ein traditionsreicher Fußballverein wie Schalke 04 im eSport engagiert. Demnach wolle man auf Schalke neue Zielgruppen erschließen, konkret die „digitale Generation“. Aus seiner Sicht sei die eSport-Abteilung kein Marketingprodukt, sondern basiere „auf einer ganz klaren Business-Philosophie“. Man wolle eher mittel- als langfristig Geld mit Sponsoring und Vermarktung verdienen, das dann wiederum dem Fußballbereich zugute komme. Der Fußball bleibe allerdings das Kerngeschäft.

Bislang gäbe es noch keine Ticket-Einnahmen, allerdings seien Live-Events in der Veltins-Arena geplant. Was logisch erscheint, wenn man weiß, dass Schalkes eSport-Abteilung nicht im gemeinnützigen Fußballclub Gelsenkirchen-Schalke 04 e. V., sondern in der Betreibergesellschaft des Stadions zu Hause ist.

Reichert geht davon aus, dass durch den eSport eine neue Form des Sportwesens entstehe: „Es gibt ja keine physikalischen oder materiellen Grenzen“, so der Schalke-Manager.

Das komplette Gespräch ist auf der Website von ZDF Sport nachzulesen. Am Sonntag (3. September) um 17.10 Uhr strahlt das Zweite im Rahmen der „ZDF Sportreportage Extra“ eine eSport-Dokumentation aus: Moderator Rudi Cerne drehte unter anderem auf der Gamescom 2017 und sprach mit Profi-Spielern wie Timo Siep („TimoX“) vom VfL Wolfsburg.

Weitere Informationen rund um das Thema eSport finden Sie in den folgenden Beiträgen und Analysen: