Vier Mal nominiert, vier Mal gewonnen: Das Ubisoft-Strategiespiel „Anno 1800“ war beim Deutschen Entwicklerpreis 2019 die klare Nummer 1 der Jury.
Für Premium-Sponsor Ubisoft hätte der Abend des 11. Dezember in der weihnachtlich dekorierten Kölner Flora kaum besser laufen können: Mit dem Aufbau-Strategiespiel „Anno 1800“ räumte Deutschlands größtes Entwicklerstudio gleich vier Auszeichnungen ab, darunter der Hauptpreis für das „Beste deutsche Spiel“, der von NRW-Staatskanzlei-Chef Nathanael Liminski (CDU) übergeben wurde.
Freuen durften sich nicht nur die angereisten „Anno 1800“-Entwickler von Ubisoft Mainz, sondern auch die Kollegen in der Zentrale: Das derzeit bei Ubisoft Düsseldorf produzierte „Die Siedler“ ist aus Sicht der Jury das meisterwartete deutsche Spiel der kommenden Saison.
Für den emotionalsten Moment während des knapp zweieinhalbstündigen Preis-Marathons sorgte ebenfalls eine Ubisoft-Angestellte: Producerin Linda Rendel bekam vorwarnungslos den erstmals ausgelobten „Förderpreis für junge Entwicklerinnen“ der Film- und Medienstiftung NRW – und konnte ihr Glück erkennbar kaum fassen.
Überraschend komplett leer aus ging hingegen der Computerspielpreis-Überflieger „Trüberbrook“: Das bei der Kölner Bildundtonfabrik (btf) entwickelte Adventure hatte noch im April die DCP-Verleihung in Berlin überstrahlt. Mit sechs Nominierungen ging der Titel folgerichtig als haushoher Favorit ins DEP-Rennen. Immerhin holte „Trüberbrook“-Anbieter Headup Games zum wiederholten Male den Preis als bester Publisher.
Den Sonderpreis für Soziales Engagement bekam das Friendly Fire-Team. Die Auszeichnung galt in diesem Fall noch dem Vorjahres-Spendenmarathon Friendly Fire 4, bei dem das YouTuber-Ensemble knapp 900.000 Euro eingesammelt hatte. Bei der diesjährigen Auflage Friendly Fire 5 wurde das Ergebnis sogar nochmals übertroffen.
Anders als der von der Bundesregierung ausgelobte Deutsche Computerspielpreis wird der seit 2004 verliehene Deutsche Entwicklerpreis von einem Medienunternehmen – in diesem Fall von der Computec-Media-Sparte Aruba Events – organisiert. Das Veranstalterteam hatte für die diesjährige Gala eine Reihe von Korrekturen bei Konzept und Verleihung vorgenommen. So wurden die Jurys erweitert und diversifiziert, einzelne Kategorien flogen aus dem Programm, neue kamen hinzu. Um besonders langlebige und nachhaltige Games zu würdigen, wurde zum Beispiel erstmals ein „Dauerbrenner“-Preis vergeben – und zwar an den Regensburger Entwickler CipSoft, der seit 23 Jahren überaus erfolgreich das Online-Spiel „Tibia“ betreibt. Der Trend zu paritätisch besetzten Doppelspitzen zeigte sich auch beim Moderatoren-Team: Melek Balgün und Fabian Siegismund führten durch den Abend, den 500 Gäste vor Ort verfolgten.
Alle Preisträger beim Deutschen Entwicklerpreis 2019 im Überblick:
- Bestes Deutsches Spiel: Anno 1800 (Ubisoft Mainz)
- Bestes Gamedesign: Anno 1800 (Ubisoft Mainz)
- Beste Grafik: Anno 1800 (Ubisoft Mainz)
- Bester Sound: Anno 1800 (Ubisoft Mainz)
- Most Wanted: Die Siedler (Ubisoft Düsseldorf)
- Förderpreis für junge Entwicklerinnen – Sonderpreis der Film- und Medienstiftung NRW: Linda Rendel (Ubisoft Düsseldorf)
- Beste Story: Pathway (Robotality, Hameln)
- Bestes Indie-Game: Lonely Mountains: Downhill (Megagon Industries, Berlin)
- Bestes Mobile-Game: Stranded Sails (Lemonbomb Entertainment, Düsseldorf)
- Bestes Studio: Yager Development (Berlin)
- Bester Publisher: Headup Games (Düren, NRW)
- Sonderpreis Soziales Engagement: Friendly Fire 4
- Innovationspreis (Sonderpreis der Stadt Köln, dotiert mit 2.000 Euro): BLAUTOPF VR – Geheimnis der Lau (TELLUX next, München + SWR + Pixelcloud, Ludwigsburg)
- Dauerbrenner: Tibia (CipSoft, Regensburg)
- Newcomer Award „Start-up“: Upside Drown (Rivers and Wine Studios, Köln)
- Newcomer Award „Studierende“: Wild Woods (Octofox / HAW Hamburg)
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