Start Sport Olympia 2032 in NRW: ESBD pocht auf E-Sport-Einbindung

Olympia 2032 in NRW: ESBD pocht auf E-Sport-Einbindung

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Deutscher Olympischer Sportbund (Abbildung: DOSB)
Deutscher Olympischer Sportbund (Abbildung: DOSB)

E-Sport bei Olympia 2032? Aus Sicht der Groko erstrebenswert. Auch der ESBD fordert, den E-Sport von Anfang an „mitzudenken“.

Eine „olympische Perspektive“ wolle man dem E-Sport aufzeigen – das haben Union und SPD im Koalitionsvertrag aufgeschrieben. Gelegenheit dazu böte die deutsche Bewerbung für die olympischen Sommerspiele 2032. Als Favorit gilt spätestens seit heute Nordrhein-Westfalen – genauer: die Rhein-Ruhr-Region. Mitbewerber Berlin ist offenkundig aus dem Rennen.

Der Lobbyverband ESBD drängt darauf, dass der E-Sport bei einer potenziellen Bewerbung von Anfang an „mitgedacht“ werde – und zwar „in allen Facetten“. ESBD-Präsident Hans Jagnow träumt von einem „gemeinsamen Fest der olympischen Werte zwischen traditionellen und neuen Sportbewegungen“, das nicht nur die Welt, sondern auch die Generationen verbinden würde.

Der E-Sport-Bund weiß dabei Laschets Staatskanzlei-Chef Nathanael Liminski (CDU) an seiner Seite, der diese Idee schon vor zwei Jahren ins Spiel gebracht hatte.

Jagnows Argument: In zwölf Jahren werde E-Sport in jedem Haushalt eine Rolle spielen – diese digitale Lebenswirklichkeit des kommenden Jahrzehnts müsse man schon jetzt im Kopf haben. Das gilt beispielsweise für die digitale Infrastruktur sowie Trainings- und Wettkampf-Einrichtungen.

Welche Games und Genres bei Olympia 2032 eine Rolle spielen könnten (League of Legends? Counter-Strike? Fortnite? FIFA?), lässt der ESBD offen.

Der Haken: Über die Olympia-Bewerbung entscheidet einzig der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) – der seit Jahren ein ausgesprochen ambivalentes Verhältnis zum E-Sport-Gewerbe pflegt und bereits den Begriff „E-Sport“ als solchen ablehnt. ESBD und DOSB waren in der Frage der E-Sport-Anerkennung mehrfach einander geraten. Auch die E-Sport-Toleranz von Landessportverbänden, Landespolitikern und Deutschem Fußballbund endet vergleichsweise kurz hinter „FIFA 20“.

Zwar beschäftigt sich das Internationale Olympische Komitee (IOC) auf Kongressen und in Arbeitsgruppen mit dem Thema E-Sport. IOC-Chef Thomas Bach hat sich in der Vergangenheit mehrfach kritisch über einen Einsatz von Ego- und Multiplayer-Shootern bei Olympia geäußert, weil dadurch rote Linien mit Blick auf die Werte der olympischen Bewegung überschritten würden.

Ob sich die Rhein-Ruhr-Region überhaupt für Olympia 2032 bewerben darf und welche Chancen das Land hat, ist offen. Zuletzt war die Bewerbung Hamburgs für die Sommerspiele 2024 gescheitert.