Start Sport ESBD pocht auf E-Sport-Gemeinnützigkeit

ESBD pocht auf E-Sport-Gemeinnützigkeit

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Daniel Luther ist seit Dezember 2020 Präsident des E-Sport-Bund Deutschland (Abbildungen: ESBD e. V.)
Daniel Luther ist seit Dezember 2020 Präsident des E-Sport-Bund Deutschland (Abbildungen: ESBD e. V.)

Der E-Sport-Bund Deutschland (ESBD) formuliert fünf konkrete Erwartungen an die künftige Bundesregierung.

Zum Auftakt der Koalitionsverhandlungen zwischen SPD, FDP und Grünen hat der E-Sport-Bund eine Liste von fünf Forderungen für den E-Sport-Standort Deutschland vorgelegt. Verbands-Präsident Daniel Luther betont, dass sich die „Versäumnisse der vergangenen Jahre nicht wiederholen“ dürften.

Als Wiedervorlage grüßt insbesondere die Gemeinnützigkeit für E-Sport-Vereine: Schon die Große Koalition aus CDU und SPD hatte sich Anfang 2018 eine vollständige Anerkennung des E-Sport als „eigene Sportart mit Vereins- und Verbandsrecht“ vorgenommen – mit diesem Plan aber den fachlich zuständigen Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) brüskiert. Der DOSB will sich nach wie vor nicht den Begriff „E-Sport“ zu eigen machen – und im CSU-geführten Innenministerium sah man keine Veranlassung, das Thema voranzutreiben.

Luthers Verband setzt nun darauf, dass sowohl SPD und Bündnis 90/Die Grünen als auch die FDP in ihren Wahlprogrammen die Anerkennung der E-Sport-Gemeinnützigkeit in Aussicht stellen. „Da sollte es also sehr schnell gehen“, hofft der oberste E-Sport-Funktionär. Im Idealfall solle die Gemeinnützigkeit über die „Einführung einer Sportfiktion für den E-Sport in der Abgabenordnung“ erfolgen.

Als „Wunsch-Ansprechpartner“ für die Belange des E-Sports nennt der ESBD das Kanzleramt, das Innenministerium, das Verkehrsministerium oder ein etwaiges Digitalministerium – wobei der genaue Ressort-Zuschnitt der Bundesministerien zum jetzigen Zeitpunkt natürlich noch völlig offen ist.

Zu den weiteren ESBD-Forderungen gehört die Entwicklung einer gemeinsamen E-Sport-Strategie zusammen mit der Bundesregierung, die finanzielle Förderung wissenschaftlicher Projekte, eine „ausgewogenere und vorurteilsfreie Diskussion“ über das Thema E-Sport und eine stärkere politische Präsenz bei E-Sport-Großereignissen, etwa mit Blick auf Eröffnungs-Zeremonien und Schirmherrschaften.

Eine Zusammenfassung und Analyse der Games- und E-Sport-Wahlprogramme zur Bundestagswahl 2021 finden Sie in dieser Kolumne.