Start Wirtschaft eSports.com: ProSiebenSat.1 übernimmt insolvente Plattform komplett

eSports.com: ProSiebenSat.1 übernimmt insolvente Plattform komplett

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Die Münchener Sendergruppe ProSiebenSat.1 beteiligt sich an einem eSport-Joint-Venture mit eSports.com (Foto: ProSiebenSat.1 Media SE)
Die Münchener Sendergruppe ProSiebenSat.1 beteiligt sich an einem eSport-Joint-Venture mit eSports.com (Foto: ProSiebenSat.1 Media SE)

Nach der Pleite von eSports.com hat der Insolvenzverwalter nun alle Markenrechte an den Medienkonzern ProSiebenSat.1 übertragen.

Die kurze, aber wechselvolle Geschichte von eSports.com findet ein vorläufiges Happy-End: Der Münchener Medienkonzern ProSiebenSat.1 übernimmt weitere 50 Prozent der Anteile an der Plattform und hält nun 100 Prozent. Die bereits zuvor beteiligte ProSieben-Tochter 7Sports wird die redaktionelle Plattform künftig ohne den bisherigen Joint-Venture-Partner betreiben.

7Sports und die eSports.com Aktiengesellschaft hatten sich im Dezember 2018 auf den gemeinschaftlichen Auf- und Ausbau des Portals verständigt. Dort finden Spielberichte, Videos, Interviews und Statistiken zu eSport-Spielen wie „Dota 2“, „Fortnite“, League of Legends“ oder „FIFA 20“ statt. Nur wenige Monate später – im März 2019 – hatte die eSports.com AG einen Insolvenzantrag wegen Zahlungsunfähigkeit gestellt. Grund: Der Ausfall des wichtigsten Investors.

Seitdem hat der beauftragte Invsolvenzverwalter Rolf G. Pohlmann geprüft, welche Möglichkeiten einer Anschlussverwendung es für die wertvolle Domain und die Markenrechte gibt. Ergebnis: 7Sports macht alleine weiter – mit neuem Logo, erweitertem Angebot und internationalen Expansionsplänen. Unter anderem ist das Portal offizieller Medienpartner der Virtual Bundesliga 2019/2020, die am 4. November startet. ProSiebenSat.1 überträgt via ProSieben MAXX die Highlight-Matches im Free-TV.

Die ursprüngliche Idee für eSports.com sah eine Plattform vor, auf der Fanartikel-Einkäufe und Sportwetten via hauseigenener Kryptowährung auf Blockchain-Basis abgewickelt werden. Der virtuelle Börsengang und die nachfolgende Neuaufstellung wurden von kolportierten Unregelmäßigkeiten, Management-Wechseln und Abgängen des Gründer-Teams begleitet. Das Unternehmen hatte unter anderem mit Bandenwerbung in Bundesliga-Spielen, Kooperationen mit Borussia Dortmund und im Rahmen der ESL One Hamburg für das Projekt geworben.