Nicht weniger als das „größte eSport-Portal der Welt“ soll unter eSports.com entstehen. Hinter dem Plan stecken bekannte Namen der Games-Branche.

[no_toc]Private Trainings-Stunden an der „Esports University“, Tutorial-Videos, Fanartikel, Hardware – und nicht zuletzt: Wetten auf eSports-Turniere und -Matches. All das sollen die Nutzer der Plattform eSports.com künftig mit der Krypto-Währung ERT bezahlen, die nach dem Blockchain-Verfahren verschlüsselt, gehandelt und berechnet wird.

ERT – das steht für Esports Reward Tokens. Wer Videos von eSport-Veranstaltungen hochlädt oder einen Tipps-Artikel schreibt und dafür viele Likes erhält, wird wiederum in ERT entlohnt. Die Betreiber vergleichen das System mit dem „Miles and More“-Bonusprogramm der Lufthansa. Das ERT-Guthaben kann sich der Nutzer natürlich auch in einer Währung seiner Wahl auszahlen lassen, etwa in Euro oder Dollar.

Darüber hinaus will eSports.com Verlosungen anbieten: Wer ein Los erwirbt, hat die Chance auf einen Jackpot, der aus den Einnahmen von eSports.com bestückt wird.

Um derlei Gewinnspiele und eSports-Sportwetten unkompliziert anbieten zu können, haben sich die Gründer für das mediterrane Flair der Insel Malta entschieden. Die Republik gilt neben Zypern, Irland, Gibraltar und Luxemburg als eine der Finanz- und Steuer-Hochburgen der Europäischen Union: Unzählige Online-Casinos haben ihren Sitz in Malta, die Branche wird im Vergleich zu Deutschland und anderen Standorten ausgesprochen großzügig reguliert. Oder wie es die Website formuliert: „Malta hat eine sehr gute Gambling-Aufsicht, die bereits ein Verständnis für eSport-Wetten entwickelt hat.“

eSports.com ist Hauptsponsor der ESL One Hamburg-Übertragung bei Sport1

Hinter eSports.com steckt ein internationales Netzwerk aus Branchen- und Finanz-Profis, die hinreichend Erfahrung im Online-Gaming- und Online-Gambling-Segment an exotischen Orten gesammelt haben. Zum Management- und Gründer-Team gehören Chief eSports Officer Benjamin Föckersperger, der CEO Philipp Geppert und COO Robin Lawson.

Die Gründer von eSports.com mit Teilen des Teams: Robin Lawson (2. v. l.), Benjamin Föckersperger und Philipp Geppert (Foto: eSports.com)
Die Gründer von eSports.com mit Teilen des Teams: Robin Lawson (2. v. l.), Benjamin Föckersperger und Philipp Geppert (Foto: eSports.com)

Auch das Berater-Gremium besteht aus illustren Namen aus dem Finanz- und Gaming-Segment, darunter Mate Tokay (COO von Bitcoin.com), Eric Benz (Geschäftsführer Cryptopay), Melissa Blau (Director iGaming Capital) und Heiko Hubertz, Gründer des Browsergame-Riesen Bigpoint.com, Investor und Gründer der Whow Games GmbH. Das Hamburger Social-Gaming-Unternehmen betreibt die Website Jackpot.de.

Zu den Kooperationspartnern zählen zudem der Sportwetten-Dienstleister wie Bet 90, SBTech und die Berliner Agentur Adspree Media. Der erste größere Marketing-Aufschlag steht für das letzte Oktober-Wochenende an: eSports.com ist einer der Hauptsponsoren der Free-TV-Übertragung des „Dota 2“-Turniers ESL One in Hamburg beim Fernsehsender Sport1.

ICO: Unregulierte Finanzierungsrunde auf Basis von Kryptowährungen

Derzeit sammelt eSports.com Investorengelder ein. Anleger, die an das Konzept glauben und ihr Investment in Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH) hinterlegen, werden mit Anteilen – sogenannten Tokens – beteiligt. Inklusive Reserve-Puffer, Bonus- und Investor-Anteilen stehen 60 Millionen Tokens bereit.

Das Verfahren nennt sich ICO (Initial Coin Offering). Im Unterschied zu klassischen Finanzierungsrunden mit Banken oder Venture-Capital-Unternehmen unterliegt diese Crowdfunding-Methode keiner staatlichen Regulierung. Ähnlich wie bei einem klassischen Börsengang (IPO) haben sich Gründer und Management bereits Anteile gesichert. Auch die Beirats-Mitglieder sind am ICO beteiligt – in diesem Fall ohne Haltefristen.

Zu den wesentlichen Pfründen von eSports.com zählt natürlich die Domain esports.com – nach eigenen Angaben hat Föckersperger allein dafür eine siebenstellige Summe investiert.

Pre-ICO bei eSports.com: Ab 30.000 Euro in Kryptowährung ETH möglich

Die Pre-ICO-Phase setzt eine Mindest-Investition von 30.000 Euro voraus, läuft noch bis zum 29. Oktober und lockt mit einem Rabatt von 25 Prozent. Bislang hat eSports.com nach eigenen Angaben umgerechnet 5 Millionen Euro in der Kryptowährung ETH eingesammelt: Das Überschreiten dieser Marke löst einen 10-Prozent-Bonus auf die Einlagen der Erstanleger aus. Das eigentliche ICO startet am 1. November und läuft bis Ende November.

Unmittelbar nach erfolgreichem ICO soll das Portal im Dezember 2017 in zwei Sprachen – Englisch und Deutsch – an den Start gehen. Der Fokus liegt zunächst auf „League of Legends“ und „Counter-Strike GO“, später sollen „Hearthstone“, „DOTA 2“ und „Overwatch“ folgen. Eine stationäre ESports University ist für Ende 2018 geplant, die Sportwettenplattform soll kurz vorher online gehen.

Wer mit einem Einstieg liebäugelt, sollte sich unbedingt das Whitepaper auf der Website und die Ausgabe-Bedingungen für die Tokens genauestens durchlesen. Welche Risiken und Nebenwirkungen mit der Anlage verbunden sind, dokumentiert bereits der Satz „ERT Tokens may have no value.“