Start Politik Level Up Now: CSU-Politikerin Bär startet E-Sport-Petition

Level Up Now: CSU-Politikerin Bär startet E-Sport-Petition

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Debatte um eSport: Digital-Staatsministerin Dorothee Bär (CSU) und Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) machten auf der Gamescom 2019 auch Station beim eSport-Veranstalter ESL (Foto: KoelnMesse / Uwe Weiser)
Debatte um eSport: Digital-Staatsministerin Dorothee Bär (CSU) und Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) machten auf der Gamescom 2019 auch Station beim eSport-Veranstalter ESL (Foto: KoelnMesse / Uwe Weiser)

Von einer Petition verspricht sich die Regierungspartei CSU eine Umsetzung des eigenen Koalitionsvertrags mit Blick auf die E-Sport-Anerkennung.

Nur zweieinhalb Jahre nach Verabschiedung des Koalitionsvertrags und zwölf Monate vor der Bundestagswahl 2021 will sich der CSU-Digital-Arbeitskreis CSU.net für eine Anerkennung von „Gaming als Sport“ einsetzen.

Motto der Kampagne: Level Up Now

Digital-Staatsministerin Dorothee Bär – gleichzeitig CSU.net-Vorsitzende – will gemeinsam mit den netzpolitischen Kollegen dafür werben, die „vollständige Anerkennung von Gaming als moderne Sportart“ in der verbleibenden Legislaturperiode umzusetzen.

Der Endgegner sitzt in der eigenen Parteien-Familie: Mit der Novelle des sogenannten „Ehrenamtsgesetz 2021“ hatte sich die CDU-/CSU-Bundestagsfraktion im Juni darauf verständigt, lediglich den Vereins-Betrieb von Sport-Simulationen wie FIFA 21 oder NBA 2K21 als gemeinnützig anzuerkennen – also Disziplinen, die im internationalen E-Sport-Ökosystem bestenfalls eine Nebenrolle spielen. Diese Interpretation entspricht der Auffassung des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB), mehreren Landessportverbänden sowie Länderparlamenten.

Ungleich relevantere Dauerbrenner wie League of Legends, Counter-Strike: Global Offensive, Dota2, Fortnite oder Rainbow Six: Siege blieben außen vor: Von einer vollumfänglichen E-Sport-Anerkennung kann also nicht die Rede sein (GamesWirtschaft-Analyse).

„Der angebliche Kompromiss ist in einem Land, in dem regelmäßig 42 Prozent der Bevölkerung Games spielen, bei weitem nicht mehr zeitgemäß“, schimpft Bär. Das Papier der CDU-/CSU-Fraktion ziele darauf ab, die Gamer-Community zu spalten – das sei nicht hinnehmbar und müsse verhindert werden, so Bär.

Der Haken: Der formal zuständige (E)Sport-Minister heißt Horst Seehofer (CSU) – und der hat in seiner Funktion als Bundesinnenminister bereits durchblicken lassen, dass er die DOSB-Position im Grundsatz für richtig hält.

Mit einer Petition auf der eigens eingerichteten Level-Up-Now-Website wirbt der CSU-Arbeitskreis nun unter Bärs Führung um digitale Unterschriften: „Wenn Du unsere Auffassung teilst, trag Dich ein. Motiviere auch Deine Freunde! Setze mit uns gemeinsam ein Zeichen für den Games-Sport!“ Unter anderem sollen E-Sport-Events nach Deutschland geholt sowie Nachwuchstalente im Rahmen der Jugendarbeit in E-Sport-Vereinen unterstützt werden.

Mit der „geballten Unterstützung“ will das CSU.net in den kommenden Wochen erneut alle Bundestagsabgeordneten für das Thema sensibilisieren und für eine Umsetzung des Koalitionsvertrags-Versprechens eintreten.