Start Sport eSport: Landessportbund Berlin folgt DOSB-Haltung

eSport: Landessportbund Berlin folgt DOSB-Haltung

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Der Landessportbund Berlin hat ein Positionspapier zum Umgang mit eSport in den Berliner Sportvereinen erarbeitet (Foto: GamesWirtschaft)
Der Landessportbund Berlin hat ein Positionspapier zum Umgang mit eSport in den Berliner Sportvereinen erarbeitet (Foto: GamesWirtschaft)

Der Landessportbund Berlin hat eine Haltung zum eSport gefunden, die sich in weiten Teilen mit der Sichtweise des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) deckt.

„Intensiv“ und „konstruktiv“ seien die Diskussionen gewesen, die der eSport-Positionierung des Berliner Landessportbunds vorausgingen. Das Papier enthält sechs konkrete Punkte, die sich im Wesentlichen mit den Einschätzungen des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) decken.

LSB-Berlin-Präsident Thomas Härtel will sich der Entwicklung des virtuellen Sports stellen und den Prozess aktiv begleiten. „Für die Vereins- und Verbandskultur des Sports bietet eSports auch eine Chance, sich durch digitale Möglichkeiten weiterzuentwickeln“, so Härtel. „Wir sagen aber auch, welche Formen wir ablehnen. Gewaltverherrlichung und Diskriminierung wollen wir weder im realen Sport noch im eSport.“

Analog zum DOSB unterscheidet der Landessportbund zwischen „virtuellen Sportarten“ und „eGaming“, also zwischen Sportsimulationen wie „FIFA 19“ oder „NBA 2K19“ und allen anderen Spielen, etwa „Counter-Strike: Global Offensive“ oder „League Legends“. Die Verbände der deutschen Spiele-Branche kritisieren eine solche Differenzierung scharf und lehnen sie ab. Der LSB Berlin will Kriterien entwickeln, um geeignete Spiele für den Betrieb in den Berliner Sportvereinen zu identifizieren.

In diesem Zusammenhang fordert der Verband, dass die Werte des Sports gewahrt werden müssten, allen voran Fairplay, Respekt für Regeln und Teamgeist. Video- und Computerspiele mit gewaltverherrlichenden und diskriminierenden Inhalten seien unvereinbar mit dem organisierten Sport.

Der eSport böte eine Chance für die Stärkung und Förderung von Vereinen und Verbänden, insbesondere mit Blick auf die Erschließung neuer Zielgruppen und hinsichtlich gesellschaftlicher Teilhabe (Inklusion). Gleichzeitig mahnt der LSB Beriln zu einem verantwortungsvollen Umgang, der die Suchtgefahren nicht außer Acht lässt. Wichtig seien darüber hinaus klare Regelungen hinsichtlich der Abgabenordnung: Vereine riskieren den Status der Gemeinnützigkeit, wenn sie neben klassischen und virtuellen Sportarten auch andere eSport-Disziplinen ausüben, die nach DOSB-Lesart unter ‚eGaming‘ fallen und damit nicht als Sport einzustufen sind.

Dem Landessportbund Berlin gehören 2.500 Vereine mit 660.000 Mitgliedern an.