Start Politik Deutschlandtag 2019: Junge Union fordert Games-Förderung

Deutschlandtag 2019: Junge Union fordert Games-Förderung

0
Tilman Kuban, Vorsitzender der Jungen Union (JU) Deutschlands - Foto: CDU
Tilman Kuban, Vorsitzender der Jungen Union (JU) Deutschlands - Foto: CDU

Die CDU-Nachwuchs-Organisation Junge Union hat auf ihrem „Deutschlandtag“ in Saarbrücken einen Antrag zur Computerspiele-Förderung beschlossen.

Unter der Überschrift „Gamesförderung auf Bundesebene sichern – nachhaltig fördern, Potenziale ausschöpfen und Wirtschaft stärken“ haben die Delegierten des Jahrestreffens der Jungen Union („Deutschlandtag“) einen Initiativantrag verabschiedet.

Darin wird die CDU-/CSU-Bundestagsfraktion von der Nachwuchs-Organisation aufgefordert, die Fördermittel für die Entwicklung von Computer- und Videospielen aus Deutschland in den anstehenden Beratungen zum Haushalt 2020 abzusichern und mittelfristig zu erhöhen.

Damit wächst die Zahl der Gremien und Politiker innerhalb der Großen Koalition, die sich für die Fortführung der akut gefährdeten Computerspiele-Subventionen für deutsche Spiele-Entwickler aussprechen. Waren im Haushalt 2019 erstmals 50 Millionen Euro hinterlegt, so fehlt der Posten derzeit komplett im Einzelplan 12 des zuständigen Bundesverkehrsministeriums unter Leitung von Andreas Scheuer (CSU) – eine Zusammenfassung des Status Quo finden Sie hier.

In den vergangenen Wochen hatten mehrere unionsgeführte Landesregierungen – etwa Bayern und Nordrhein-Westfalen – den Druck auf die Bundesregierung erhöht, die finanzielle Unterstützung der deutschen Spiele-Entwickler fortzuschreiben. Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach (CSU) hatte Scheuer vor einem „politischen Desaster“ gewarnt, sollten die Gelder wie geplant entfallen.

Nach Einschätzung des Industrieverbands Game spielen Computerspiele made in Germany weder national noch international eine wahrnehmbare Rolle: Im Inland ist der Marktanteil zuletzt auf unter 5 Prozent abgesackt. Als Hauptursache gelten aus Verbands-Sicht die deutlich geringeren Produktionskosten in Ländern, in denen es staatliche Zuschüsse und/oder Steuererleichterungen für Games-Unternehmen gibt.

Nach Berechnungen des Branchenverbands müssten die Subventionen von anfänglich 50 Millionen Euro mittelfristig auf 100 Millionen Euro pro Jahr ansteigen, um einen nachhaltigen Effekt bei Investitionen, Beschäftigtenzahlen, Marktanteilen sowie Umsatz- und Absatzzahlen auszuweisen.

Tag der Entscheidung für die Games-Förderung auf Bundesebene ist der 14. November 2019: Dann findet die finale „Bereinigungssitzung“ im Haushalts-Ausschuss statt.

3,1 Milliarden Euro wurden 2018 mit Games in Deutschland umgesetzt (ohne Online-Dienste und Hardware) - der Marktanteil von Spielen made in Germany liegt bei 4,3 Prozent (Stand: August 2019)
3,1 Milliarden Euro wurden 2018 mit Games in Deutschland umgesetzt (ohne Online-Dienste und Hardware) – der Marktanteil von Spielen made in Germany liegt bei 4,3 Prozent (Stand: August 2019)