Start Gamescom KoelnMesse: 54 ausgefallene Messen im Jahr 2020

KoelnMesse: 54 ausgefallene Messen im Jahr 2020

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Auch die Halle 8 bleibt leer: In Köln finden frühestens im März 2021 wieder Messen statt (Foto: KoelnMesse)
Auch die Halle 8 bleibt leer: In Köln finden frühestens im März 2021 wieder Messen statt (Foto: KoelnMesse)

Mit einem Verlust in dreistelliger Millionen-Höhe ist die KoelnMesse durch das Jahr 2020 gekommen – ab April soll das Messe-Geschäft wieder anlaufen.

„Wir bleiben auf Betriebstemperatur“ kündigt Kölns Messe-Chef Gerald Böse an – und meint damit, dass demnächst nach mehrmonatiger Pause wieder das Messegeschäft anläuft.

Seit März 2020 – also seit fast einem Jahr – hat es auf dem Kölner Gelände keine eigene Veranstaltung mehr gegeben: 54 von 70 Messen im In- und Ausland wurden entweder komplett abgesagt oder auf 2021 verschoben. Bis einschließlich März 2021 finden keine Messen in Köln statt. Nächster Termin: die Touristik-Fachmesse RDA Group Travel Expo am 20./21. April.

95 Millionen Euro hat die KoelnMesse im Jahr 2020 eingenommen – gerade einmal ein Viertel des Rekord-Vorjahres. Der Verlust liegt bei 115 Millionen Euro. Durch das Krisenjahr sei die Messegesellschaft mit einem Mix aus angezapften finanziellen Reserven, Kurzarbeit, einem Einstellungs-Stopp, verschobenen Projekten und „strikter Sparpolitik“ gekommen – einen größeren Personalabbau habe man vermeiden können. Das Unternehmen beschäftigte zuletzt durchschnittlich mehr als 930 Mitarbeiter.

Erst für 2023 ist die mit der Rückkehr zum früheren Ergebnis- und Umsatz-Niveau zu rechnen.

Damit die KoelnMesse gestärkt aus der Krise hervorgeht und das Investitionsprogramm KoelnMesse 3.0 fortgesetzt werden kann, braucht das Unternehmen eine Finanzspritze von 120 Millionen Euro – die Gespräche laufen. Das Programm sieht unter anderem die Sanierung und Digitalisierung der Messehallen vor, außerdem entstehen neue Gebäude. Die neue Halle 1 wurde bereits fertiggestellt.

Digitale Messe-Formate sind gekommen, um zu bleiben: Mit der rein virtuellen Gamescom 2020 und der Dmexco habe man bewiesen, dass sowohl Publikums- als auch Business-Messen im Netz großes Potenzial haben, weiß Geschäftsführer Oliver Frese. „Eines melden unsere Kunden uns aber sehr deutlich zurück: Digitale Lösungen führen nicht allein zum Erfolg. Inzwischen haben wir unsere digitalen Geschäftsmodelle verfeinert, um sie in den kommenden Jahren in hybriden Formaten Gewinn bringend für unsere Kunden einzusetzen.“

Bis Jahresende will die KoelnMesse 14 eigene Messen in Köln organisieren, darunter die Hybrid-Gamescom 2021 (25. bis 29. August) – flankiert von einem üppigen Sicherheits-Konzept inklusive Maskenpflicht, Körperscannern, größeren Stand-Abständen und obligatorischer Besucher-App. Derzeit werden registrierte Gamesocm-Besucher befragt, wo die Schmerzgrenze beim Ticketpreis liegen. Auch die Aussteller-Akquise steht in den Startlöchern.

Am gestrigen Montag hat zudem das Kölner Impfzentrum in Messehalle 4 den Betrieb aufgenommen.