Fast 2,8 Milliarden € haben die Deutschen im Jahr 2021 für In-App-Käufe in Free2Play-Mobile-Games ausgegeben – ein neuer Rekord.
Ursprünglich war erwartet worden, dass sich die Games-Nachfrage nach den pandemie-bedingten Umsatz-Rekorden leicht abschwächt. Zumindest für Mobilegames gilt das nicht: Im abgelaufenen Jahr legte das Segment in Deutschland im gleichen Maße zu wie in den Vorjahren, nämlich um satte 22 Prozent auf nunmehr 2,78 Milliarden €.
Die Zahlen hat der Industrieverband Game auf Basis von Data.ai- und GfK-Daten ermittelt.
Der Löwenanteil von mehr als 99 Prozent entfällt auf Smartphone-Games, die auf dem Free2Play-Modell basieren – sprich: Die Apps sind im Appstore und Play Store prinzipiell kostenlos herunterladbar und nutzbar. Wer zusätzliche ‚Leben‘ benötigt, sofort weiterspielen oder schneller vorankommen möchte, der kann mit In-App-Käufen nachhelfen. Einige der größten deutschen Studios sind mit diesem Konzept seit Jahren erfolgreich, darunter InnoGames, Goodgame Studios, Upjers, Travian Games, Wooga oder Kolibri Games.
Mit Blick auf den Umsatz dominieren hierzulande Dauerbrenner wie Candy Crush Saga, Pokémon Go, Clash of Clans, Gardenscapes, Roblox, PUBG Mobile oder das umstrittene Coin Master.
Bestenfalls noch eine Nischen-Rolle spielen App-Käufe, die sich mit einem Volumen von 7 Millionen € gegenüber 2020 fast halbiert haben. Erstmals ausgewiesen ist zudem der weiterhin sehr kleine Markt für Abo-Modelle: 12 Millionen € wurden für Flatrate-Tarife wie den Google Play Pass und Apple Arcade ausgegeben.
In-App-Käufe stellen zwei Drittel des gesamten Marktes für Mikrotransaktionen, zu denen auch In-Game-Käufe für PC- und Konsolen-Spiele wie FIFA 22, Grand Theft Auto 5 oder Call of Duty Warzone zählen. Das Segment ist der mit Abstand größte Umsatzblock innerhalb des 9,8-Milliarden-€-Markts für Computer- und Videospiele: Von 100 €, die 2021 in Deutschland für Games, Konsolen und Zubehör ausgegeben wurden, entfielen 43,40 € auf Mikrotransaktionen.