Durch die Abspaltung des Free2Play-App-Geschäfts will sich der Hamburger Traditions-Entwickler Tivola Games endgültig auf PC- und Konsolen-Games fokussieren.
Es ist keine vier Wochen her, dass das Hamburger Studio Tivola Games („Einfach süße Spiele“) mit Cat Rescue Story den Deutschen Computerspielpreis 2024 in der Kategorie ‚Bestes Mobiles Spiel‘ gewonnen hat. Preisgeld: 40.000 €. Geschäftsführer Florian Bohn sah sich darin bestätigt, dass „wir das Richtige tun“ – die Auszeichnung verleihe Energie und Motivation. Im Juli 2021 hatte die Bundesregierung das Projekt im Rahmen der Games-Förderung mit 317.808 € bezuschusst.
Zum Wochenende wurde nun bekannt, dass die Tivola-Mutter – die börsennotierte schwedische Jumpgate AB – das komplette Free2Play-Mobilegames-Geschäft von Tivola abspaltet. Zum Kaufpreis von 8,2 Mio. Kronen – umgerechnet rund 700.000 € – geht das Paket an den dänischen Publisher Trophy Games. Im Preis inklusive sind 20 Apps für iOS und Android, darunter Petventures, Meine Tierklinik, Dog Hotel und das prämierte Cat Rescue Story.
Das Tivola-Management begründet die Maßnahme damit, dass das Studio einen Transformations-Prozess durchlaufen habe. Der Fokus liege seit geraumer Zeit auf ‚Premium-Games für PC und Konsole‘.
Tivola-Geschäftsführer Florian Bohn (einst CEO von Travian Games in München und mittlerweile CFO und COO in Personalunion bei Jumpgate): „Wir haben nicht mehr die Strukturen, die nötig wären, um Free2Play-Spiele und -Spieler zu betreuen. Deshalb glauben wir, dass das Portfolio bei Trophy Games eine bessere Heimat findet. Das Divestment hat keinen Einfluss auf die Premium-Versionen unserer Spiele für Nicht-Mobile-Plattformen, die in Kooperation mit Nacon entstehen. Durch den Deal erhalten wir Zugang zu Kapital, das hauptsächlich zur Reduzierung von Schulden und der finanziellen Stabilität von Jumpgate dient.“
Tivola existiert bereits seit 1995 und gehört seit Juni 2021 zu Jumpgate, ebenso wie weitere traditionsreiche deutsche Studios, etwa Funatics (Valhalla Hills) und Nukklear (Dune: Awakening). In den vergangenen Monaten kam es zu einem Umbau der Management-Ebene: Nora Klutzny und Oliver Ortlepp, die Ende 2022 die Geschäftsführung von Hendrik Peeters übernommen hatten, sind seit dem Jahreswechsel nicht mehr im Amt.
Laut Praktikums-Ausschreibung vom April 2024 beschäftigt Tivola Games derzeit „rund 10 Mitarbeitende“.
Anm. d. Red.: Der ursprüngliche Beitrag wurde durch ergänzende Informationen erweitert und präzisiert.
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