Start Wirtschaft Spielkonsolen-Umsatz in Deutschland sinkt 2019 um fast 20 Prozent

Spielkonsolen-Umsatz in Deutschland sinkt 2019 um fast 20 Prozent

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Umsatz mit Gaming-Hardware 2019 In Deutschland: Plus bei PC-Hardware - Minus beim Konsolen-Verkauf (Stand: 29.4.2020)
Umsatz mit Gaming-Hardware 2019 In Deutschland: Plus bei PC-Hardware - Minus beim Konsolen-Verkauf (Stand: 29.4.2020)

An Nintendo hat’s nicht gelegen: Höhere Ausgaben für Gaming-PCs und -Zubehör können das Minus beim Spielkonsolen-Umsatz 2019 nicht ausgleichen.

Dass der Gesamt-Umsatz der deutschen Games-Branche im Jahr 2019 förmlich explodiert ist, hat einen einfachen Grund: Der Branchenverband berücksichtigt inzwischen nicht nur Computerspiele, Spielkonsolen und Gamepads, sondern seit neuestem auch Gaming-PCs, Grafikkarten, Tastaturen und Monitore. Selbst VR-Headsets wie Oculus Rift oder HTC Vive zahlen auf die Bilanz der deutschen Industrie ein.

Daraus errechnen sich Einnahmen von mehr als 6 Milliarden Euro – davon entfallen 2,35 Milliarden auf den Hardware-Sektor. Der Wert hat sich gegenüber 2018 nur minimal verändert (minus 1,7 Prozent).

Jetzt hat der Verband nachgereicht, wie groß die einzelnen Segmente sind:

  • Konsolen (stationär und tragbar): 498 Mio. Euro (Vorjahr: 613 Mio. Euro / minus 115. Mio. Euro)
  • Konsolen-Peripherie: 255 Mio. Euro (Vorjahr: 246 Mio. Euro / plus 9 Mio. Euro)
  • Gaming-PCs: 779 Mio. Euro (Vorjahr: 765 Mio. Euro / plus 14 Mio. Euro)
  • PC-Gaming-Peripherie: 822 Mio. Euro (Vorjahr: 772 Mio. Euro / plus 50 Mio. Euro)

Die Hardware-Nachfrage ist also durchweg gestiegen – mit Ausnahme der Spielekonsolen. Hier ist der Umsatz um fast 20 Prozent eingebrochen. Was natürlich in erster Linie daran liegt, dass sich die PlayStation 4 und die Xbox One im Herbst ihrer jeweils siebenjährigen Karriere befinden – die Nachfolger-Modelle stehen bereits fürs Weihnachtsgeschäft in den Startlöchern. Mit regelmäßigen Ab- und Ausverkaufs-Aktionen werden die Lager geräumt.

Der Gesamt-Umsatz der deutschen Games-Branche ist 2019 auf über 6 Milliarden Euro gewachsen (Quelle: Game-Verband)
Der Gesamt-Umsatz der deutschen Games-Branche ist 2019 auf über 6 Milliarden Euro gewachsen (Quelle: Game-Verband)

Auch der Verband hat mit dieser Entwicklung gerechnet. „Während viele Spielerinnen und Spieler bereits ungeduldig auf die nächste Generation von Spielekonsolen warten, die von Microsoft und Sony für Ende des Jahres angekündigt wurden, ist der Rückgang der Umsätze bis dahin eine typische Folge“, analysiert Game-Geschäftsführer Felix Falk.

Wie sich der Konsolen- und -Zubehör-Umsatz von einer Dreiviertel Milliarde Euro auf die drei Marktführer – Sony (PlayStation), Nintendo (Switch, 2DS/3DS) und Microsoft (Xbox One) – verteilt, geht aus den Verbands-Daten nicht hervor. Anhaltspunkte liefern die Geschäftsberichte der deutschen Niederlassungen:

  • Bei Nintendo of Europe entfiel mehr als 60 Prozent des Europa-Umsatzes von 2 Milliarden Euro auf Hardware und Zubehör. Umgerechnet auf den Deutschland-Umsatz (436 Mio. Euro) entspräche dies rund 260 Mio. Euro. Mit der Nintendo Switch Lite und einem Baureihen-Upgrade der derzeit bundesweit ausverkauften Switch hat Nintendo im vergangenen Jahr als einziger Hersteller neue Modelle eingeführt.
  • Sony Interactive machte mit PlayStation-Hardware (inklusive Konsolen, Gamepads, PlayStation VR usw.) zuletzt 386 Mio. Euro Umsatz in Deutschland.
  • Für das Xbox-Geschäft von Microsoft – das keine konkreten Zahlen für einzelne Länder ausweist – verbleiben nach dieser Rechnung um die 100 Millionen Euro im deutschen Markt.

Die Xbox Series X ist für Oktober 2020 angekündigt – mit der PlayStation 5 wird wenige Wochen später im November gerechnet.