Überraschend hat Microsoft den Namen und das Design der kommenden Xbox-Spielkonsole öffentlich gemacht: Aus Project Scarlett wird Xbox Series X.
Update vom 16. März 2020: Leistung, Geschwindigkeit, Kompatibilität – auf diesen Dreiklang setzt Microsoft bei Design und Konzept der Xbox Series X. So habe sich etwa die Kunden-Erwartung mit Blick auf den fliegenden Wechsel zwischen verschiedenen Games und Anwendungen durch Smartphones und Tablets in den vergangenen Jahren verändert. Der Spieler wolle dort fortfahren, wo er aufgehört hat – ohne lange Lade- und Wartezeiten. Dieses Versprechen will Microsoft einlösen.
Parallel hat das Unternehmen ausführliche technische Spezifika veröffentlicht, etwa zum verwendeten Prozessor und zu den Speichermedien. Auch die Abmessungen sind mittlerweile bekannt: 30 x 15 x 15 Zentimeter.
Der überarbeitete Xbox Series X-Controller soll mehr Komfort bieten, sei es durch das Design oder durch Funktionen wie die schnelle Anbindung an Konsole, Tablet oder Smartphone. Besonderes Augenmerk wurde auf die Verringerung der Latenz gelegt: Informationen werden schneller zwischen Gerät und Gamepad ausgetauscht.
Ungeachtet der globalen Coronavirus-Herausforderungen hält Microsoft an einem Xbox Series X-Verkaufsstart im Lauf des Kalenderjahres fest. Zum Preis gibt es derzeit noch keine Informationen.
Update vom 24. Februar 2020: Microsoft hat weitere Informationen zur Technik bekannt gegeben, die in der Xbox Series X verbaut ist. Nach Hersteller-Angaben weist die neue Konsole die vierfache Prozessorleistung der Xbox One auf. Mit 12 Teraflops liegt die Grafik-Leistung beim Doppelten des bisherigen Spitzenmodells Xbox One X und beim Achtfachen der Xbox One.
In Kombination führt dies zu höheren Bildwiederholraten sowie größeren und komplexeren Spielwelten. Vom „hardware-beschleunigten DirectX Raytracing“ profitiert die Grafik mit Blick auf die dynamischere Beleuchtung, akkurate Reflexionen und beinahe fotorealistische Lichteffekte.
Einen Schwerpunkt bildet auch das Thema Immersion, also das Eintauchen in die Spielwelt: Warte- und Ladezeiten sollen der Vergangenheit angehören. Dazu beitragen werden ein fixer SSD-Speicher und eine Quick-Resume-Funktion, die das Pausieren und unmittelbare Weiterspielen ermöglicht.
Die Xbox Series X ist mit den Vorgänger-Generationen kompatibel: Xbox-, Xbox 360- und Xbox One-Spiele funktionieren also auch auf dem neuen Gerät. Gleiches gilt für bereits vorhandenes Zubehör, etwa Gamepads.
Mit der sogenannten „Smart Delivery“-Funktion soll gewährleistet sein, dass einmal gekaufte Spiele immer in der aktuellsten Version zur Verfügung stehen. In der Praxis bedeutet das: Wer im Herbst ein Spiel für die Xbox One kauft, hat auch zu einem späteren Zeitpunkt Zugriff auf die Xbox-Series-X-optimierte Fassung. Dies garantiert Microsoft mindestens für Titel des eigenen Sortiments. Dadurch werden die klassischen „Remastered“-Versionen von Spielen überflüssig, die üblicherweise zu einem späteren Zeitpunkt nachgereicht werden. Mittlerweile hat CD Projekt Red bestätigt, dass „Cyberpunk 2077“ (erscheint im September 2020) von dieser Funktion Gebrauch macht.
Zu Termin und Preis macht Microsoft weiterhin keine Angabe. Erwartet wird, dass das Gerät rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft angeboten wird – also voraussichtlich im Oktober oder November.
Meldung vom 13. Dezember 2019: Bislang firmierte die kommende Microsoft-Konsole unter dem Arbeitstitel „Project Scarlett“. Seit der Nacht von Donnerstag auf Freitag ist klar: Die neue Konsole wird Xbox Series X heißen. Die Typenbezeichnungen der künftigen Modelle, Baureihen, Dienste und Erweiterungen werden sich aus diesem Namen ableiten – analog zur Xbox One, die als Xbox One X und Xbox One S vertrieben wird.
Microsoft nutzte die Verleihung der Game Awards 2019 für eine Reihe von Ankündigungen rund um die Xbox Series X. Ungewöhnlich ist insbesondere die quaderförmige, schlichte Form der schwarzen Konsole, die an einen Desktop-PC erinnert. Das Modell soll sowohl hochkant als auch liegend betrieben werden können. An der Oberseite befindet sich ein gewaltiger Lüfter, der ein besonders leises Betriebsgeräusch gewährleisten soll.
Entgegen vieler Erwartungen wird auch die neue Xbox Series X weiterhin mit einem Disc-Laufwerk ausgestattet sein – als Alternative zum Streaming. Nichtsdestoweniger spielt Cloud Gaming eine zentrale Rolle in der Microsoft-Strategie. Mit dem Projekt xCloud, der Azure-Infrastruktur, dem Flatrate-Tarif Xbox Game Pass Ultimate und dem Abo-Dienst Xbox Live greift Microsoft auf ein breites Instrumentarium zurück, um etwa den Stadia-Vorstoß von Google zu kontern.
Beim Design des Xbox Series X-Controllers gibt es im Vergleich zur Xbox One nur dezente Korrekturen: Die Abmessungen fallen etwas kompakter aus, damit das Eingabegerät auch für kleinere Hände geeignet ist. Wer seinen bewährten Controller weiter benutzen möchte, darf dies tun, denn vorhandenes Zubehör ist kompatibel. Außerdem soll das Series-X-Gamepad mit einem Share-Button ausgestattet werden, mit dem sich Spielszenen mit Mitspielern oder in sozialen Netzwerken teilen lassen. Die Funktion ist beim PlayStation 4 DualShock-Controller seit Jahren serienmäßig. Laut Xbox-Chef Phil Spencer sei der Share-Button auf vielfachen Wunsch der Xbox-Fans hinzugefügt worden.
Weil die Xbox Series X im Herbst 2020 und damit pünktlich zum Weihnachtsgeschäft auf den Markt kommt, arbeiten natürlich alle internen Microsoft-Studios längst an Spielen für das eminent wichtige „Launch-Line-Up“. Teil dieses Sortiments ist „Halo Infinite“. Im Rahmen der Game Awards 2019 wurde mit dem Action-Spiel „Hellblade 2“ ein weiterer Xbox-exklusiver Next-Gen-Titel angekündigt, der von der kolportierten Rechen-Power der neuen Konsole profitieren soll.
Weitere Details – auch zur Frage „Was kostet die Xbox Series X?“ – will Microsoft im Juni 2020 im Rahmen der E3 2020 bekannt geben. Mit großer Wahrscheinlichkeit steht die Konsole auch im Mittelpunkt des Gamescom-2020-Messe-Auftritts im August 2020.