Start Wirtschaft Games-Umsatz 2019: Jeder zweite Euro wird für Apps ausgegeben

Games-Umsatz 2019: Jeder zweite Euro wird für Apps ausgegeben

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Der Umsatz mit kostenlosen Mobilegames steuert auf 2 Milliarden Euro zu.
Der Umsatz mit kostenlosen Mobilegames steuert auf 2 Milliarden Euro zu.

Mehr als 1,8 Milliarden Euro haben die Deutschen im Jahr 2019 in Spiele-Apps investiert: Free2Play-Mobilegames bleiben das lukrativste Geschäftsmodell.

Fast jeder zweite Euro, der in Deutschland für Computer- und Videospiele ausgegeben wird, entfällt auf Free2Play-Apps für Smartphones und Tablets. Das geht aus den Zahlen hervor, die der Branchenverband Game heute veröffentlicht hat.

Der Gesamt-Umsatz mit Spiele-Software stieg 2019 auf 3,9 Milliarden Euro, davon machen allein Mobilegames rund 1,84 Milliarden Euro aus. Das Segment ist somit erheblich größer als jenes für PC- und Konsolen-Kaufspiele, das etwas mehr als eine Milliarde Euro generiert. Der „Rest“: Online-Dienste und Abogebühren.

99 Prozent der marktführenden Spiele-Apps sind zunächst gratis lad- und spielbar – Kosten fallen je nach Titel vergleichsweise zügig an, etwa um weitere „Leben“ zu erwerben, den Spielfortschritt zu beschleunigen oder „Fortnite“-Figuren einzukleiden.

Das Mobilegames-Wachstum in Deutschland ist in absoluten Zahlen immer noch beeindruckend, hat sich aber etwas abgeschwächt: Lag der Zuwachs im Vorjahr bei 31 Prozent, so waren es zuletzt „nur“ noch 22 Prozent. Die Corona-Sonderkonjunktur dürfte dazu beitragen, dass die Spiele-App-Ausgaben der Deutschen die Zwei-Milliarden-Euro-Marke im Gesamtjahr 2020 deutlich überschreiten.

Über den Löwenanteil der deutschen Mobilegames-Umsätze freuen sich internationale Anbieter wie Supercell („Brawl Stars“), Playrix („Gardenscapes“), Moon Active („Coin Master“), King („Candy Crush Saga“), Activision Blizzard („Call of Duty: Mobile“) oder Epic Games („Fortnite“).

In-App-Käufe generieren inzwischen mehr Umsatz als der komplette deutsche Musik-Markt (Stand: 22. Juli 2020)
In-App-Käufe generieren inzwischen mehr Umsatz als der komplette deutsche Musik-Markt (Stand: 22. Juli 2020)

Gleichzeitig profitiert auch der deutsche Arbeitsmarkt von Mobilegames-Zuwächsen: Unternehmen wie Goodgame Studios („Big Farm“), InnoGames („Forge of Empires“), Upjers („My Free Farm“) oder Kolibri Games („Idle Miner Tycoon“) vermarkten ihre Titel in allen Weltsprachen.

Immer winziger wird indes der Marktanteil von Apps, die vorab zum Festpreis erworben werden: Von ohnehin übersichtlichen 15 Mio. Euro (2018) ging es runter auf 13 Mio. Euro (2019). Analog zum Free2Play-Markt wird dieses Segment von einigen wenigen Dauerbrennern dominiert, etwa „Minecraft“, „Grand Theft Auto“, „Terraria“ oder dem in der Schweiz entwickelten „Landwirtschafts-Simulator“.

Um dem Geschäft mit solchen „Premium-Apps“ Impulse zu verleihen, wurden von den Plattformbetreibern eigene Flatrate-Angebote aufgelegt. In den Paketen sind Hunderte Vollpreis-Spiele zu einem monatlichen Abo-Pauschalpreis von 5 Euro enthalten. Nach Apple Arcade ist seit dieser Woche auch das Android-Pendant Google Play Pass in Deutschland verfügbar.


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