Start Wirtschaft Die größten Games-Arbeitgeber in Deutschland 2022

Die größten Games-Arbeitgeber in Deutschland 2022

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Ubisoft, Nintendo und Embracer Group beschäftigen die meisten Mitarbeiter in Deutschland (Stand: 18.8.2022)
Ubisoft, Nintendo und Embracer Group beschäftigen die meisten Mitarbeiter in Deutschland (Stand: 18.8.2022)

Welches Unternehmen der deutschen Games-Industrie beschäftigt 2022 eigentlich die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter?

Exakt 28.650 Menschen verdienen ihren Lebensunterhalt in der deutschen Games-Branche – bei Spiele-Entwicklern und Publishern, bei Dienstleistern, in Agenturen, im Handel, bei Medien oder bei Standortinitiativen. Die Zahlen, die der Branchenverband vor kurzem für 2022 veröffentlicht hat, sind zuletzt wieder leicht gestiegen, befinden sich aber immer noch auf dem Niveau von vor fünf Jahren.

Was die Statistik nicht sagt: Welche Unternehmen sichern eigentlich die meisten Games-Arbeitsplätze im Land? Dies herauszufinden ist – analog zu den größten Spiele-Studios 2022 – nicht ganz trivial. Zumindest bei börsennotierten Unternehmen befinden sich die Angaben mit etwas Glück in den Untiefen der Geschäftsberichte – in allen anderen Fällen hilft nur: Nachfragen und hartnäckig nachhaken.

Das Ergebnis ist die exklusive Übersicht der größten Games-Arbeitgeber in Deutschland 2022. Die Plätze 1 und 2 teilen sich Ubisoft und Nintendo of Europe mit jeweils annähernd 1.000 Beschäftigten. Der französische Publisher ist zuletzt kräftig gewachsen, auch durch den Zukauf des Berliner Mobilegames-Studios Kolibri Games – einer der größten Exits der jüngeren Vergangenheit.

Weithin unbekannt: Die Ubisoft-Studios in Mainz, Berlin und Düsseldorf bauen nicht nur Spiele wie ANNO 1800, sondern sind als Co-Entwickler auch in Far Cry 6 oder Rainbow Six: Siege eingebunden.

Auf Platz 3: die schwedische Embracer Group, die weiter unverdrossen zukauft. Zum Konzern gehören in Deutschland unter anderem Plaion (ehemals Koch Media), HandyGames, Black Forest Games oder Piranha Bytes. Die Zahl 625 stammt aus dem zuletzt verfügbaren Jahresbericht – mittlerweile dürfte sich der Wert eher Richtung 700 aufwärts bewegen.

Die größten Arbeitgeber der deutschen Games-Industrie (Stand: 18. August 2022)
Die größten Arbeitgeber der deutschen Games-Industrie (Stand: 18. August 2022)

Die meisten Federn gelassen hat – zumindest mit Blick auf die Beschäftigtenzahlen – der schwedische Medienkonzern Modern Times Group (MTG), der Anfang des Jahres den Kölner E-Sport-Veranstalter ESL Gaming samt der mehr als 200köpfigen Belegschaft nach vielen verlustreichen Jahren abgegeben hat. Immerhin: Das Königreich Saudi-Arabien hat im Gegenzug einen Scheck über eine Milliarde Dollar ausgestellt.

Durch InnoGames (Deutschlands umsatzstärkstem Spiele-Entwickler) ist MTG dennoch weiterhin in den Top 5 unserer Statistik vertreten, ebenso wie der unmittelbare Mitbewerber Stillfront Group. Auf den Plätzen 7 bis 10 reiht sich ein deutscher Traditionsbetrieb an den anderen: Gameforge, Gamigo, Crytek und die Spandauer E-Sport-Marketing-Agentur Freaks 4U Gaming.

Kleine wie große Unternehmen eint der Kampf um Talente und erfahrene Fachkräfte, denn wie ungefähr alle anderen Branchen wird auch in der Videospiele-Industrie händeringend nach tauglichem Personal gefahndet. Was dazu führt, dass immer häufiger Remote-Arbeitsverhältnisse eingegangen werden: Der neue Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin muss also nicht den Wohnsitz wechseln, sondern kann Programm-Code, Grafiken oder Analysen auch vom finnischen, spanischen oder brasilianischen Home-Office aus zuliefern.

Bei unserer Auswertung berücksichtigt wurden ausschließlich Unternehmen, deren geschäftlicher Schwerpunkt im Bereich Games liegt. Denn natürlich gibt es etwa mit Amazon, Microsoft, Apple, Google oder MediaMarkt/Saturn noch eine ganze Reihe ungleich größerer ‚Player‘, die zwar für Deutschlands Spiele-Ökosystem von erheblicher Relevanz sind, wo aber nur ein vergleichsweise kleiner Teil der Beschäftigten tatsächlich dem Games-Segment zuzurechnen ist.

Übrigens: Die nach Umsatz größten Games-Unternehmen in Deutschland sind die beiden Konsolen-Hersteller Sony Interactive (PlayStation 5) und Nintendo (Switch), die konstant jeweils eine gute halbe Milliarde € zum 10-Milliarden-€-Gesamtmarkt beisteuern.