Es ist nicht weniger als eine Zäsur: Nach fast drei Jahrzehnten firmiert Koch Media ab sofort unter der neuen Marke Plaion.

Wer auf der Gamescom 2022 nach dem Koch-Media-Stand fahndet, sollte im Ausstellerverzeichnis nicht unter ‚K‘, sondern unter ‚P‘ nachschlagen. Denn der Münchener Publisher und Distributor benennt sich mit Wirkung zum heutigen 4. August in Plaion (Eigenschreibweise PLAION – spricht sich ‚Play-onn‘) um. Damit einher geht ein Relaunch sämtlicher Unternehmens-Websites und -Social-Media-Kanäle der umfirmierten Plaion GmbH.

Das neue Logo inklusive angedeutetem ‚P‘ symbolisiert den namensgebenden Play-Button, der gleichermaßen das Games- und Film- und Serien-Portfolio des Unternehmens wiederspiegelt. Das stilisierte Band steht für die Ein- und Verbindung von Plaion innerhalb der Spiele-Industrie. Mit Blick auf die Farbgebung hat man sich für „Energetic Green“ entschieden, das die bisherige blau-schwarze Koch-CI ablöst.

Plaion: Neuer Name für Koch Media

The company formerly known as Koch Media ist seit 2018 eine Sparte der schwedischen Embracer Group und beschäftigt weltweit über 2.300 Mitarbeiter, davon 70 Prozent Entwickler. Das Unternehmen tritt nämlich nicht nur als Publisher auf, sondern entwickelt auch PC- und Videospiele in eigenen Studios, etwa bei Fishlabs (Chorus) in Hamburg, bei  der US-Filiale Deep Silver Volition (Saints Row) oder bei Warhorse (Kingdom Come: Deliverance) in Prag.

Im Auftrag renommierter Spielehersteller wie Square Enix, Capcom, Warner Bros., Giants Software, Paradox, SEGA, Bethesda oder Activision Blizzard verantworten die Münchener den Vertrieb der Produkte bei Versendern und im stationären Einzelhandel.

Plaion-CEO Klemens Kundratitz: „In den letzten 28 Jahren haben wir ein unglaublich starkes Geschäft aufgebaut – zu unseren Partnern gehören viele der bekanntesten Namen der Industrie. Seit der Übernahme durch die Embracer Group im Jahr 2018 hat sich das Wachstum beschleunigt und wir haben uns zunehmend diversifiziert. Um diese Weiterentwicklung nicht nur mit Blick auf Inhalte, sondern auch auf unsere weltweite Expansion abzubilden, haben wir uns für einen neuen Namen entschieden – auch um zu zeigen, wofür wir stehen und wie unser Weg aussieht.“

In einem vorab geführten Hintergrundgespräch verriet Kundratitz, dass er sich schon seit Längerem mit dem Gedanken eines Rebrandings beschäftigt habe – nun sei der richtige Zeitpunkt gekommen und „jetzt ziehen wir das einfach durch“. Nur eine Nebenrolle habe gespielt, dass sich gerade internationale Partner mit der Aussprache von ‚Koch Media‘ möglicherweise etwas schwer getan hätten (YouTube-Video): „Wir sind ein globales Unternehmen und warum sollen wir uns nicht einfach mal trauen, ein neues Kapitel aufzuschlagen – neuer Name, neuer Auftritt.“ Selbst ungleich größere Konzerne wie Facebook (neuerdings Meta Inc.) oder eben der Mutterkonzern Embracer (die frühere THQ Nordic) hätten eine solche Transformation gewagt.

Wenngleich sich Handel, Industrie und Partner an den neuen Namen erst noch gewöhnen müssen, ändert sich für den Endverbraucher wenig bis nichts. Denn in der B2C-Kommunikation stehen weiterhin die Publishing-Labels Deep Silver, Prime Matter, Milestone, Vertigo Games und Ravenscourt im Vordergrund – Plaion wird also nur im Kleingedruckten auftauchen.

Stephan Schmidt, Director Global Partner Publishing: „Es zeichnet uns aus, dass wir mit den unterschiedlichen Publishing-Units gewisse Schwerpunkte setzen. Milestone hat durch die Rennspiele ja einen ganz anderen Fokus auch mit Blick auf die Endkunden-Kommunikation als zum Beispiel ein VR-Spezialist wie Vertigo – und auch ein Deep Silver hat eine andere Ausrichtung als ein Prime Matter. Das heißt, wir versammeln zwar alle Marken unter einem Dach, geben aber jeder Unit die Chance, sich mit einer anderen Zielgruppe auseinander zu setzen. Das ist eine gute Geschichte, weil es die Vielfalt fördert.“

Koch Media Plaion gehört zu den größten Ausstellern auf der diesjährigen Gamescom 2022: Die Embracer-Tochter ist sowohl im Privatbesucher-Bereich (Entertainment Area) als auch in der Business Area vertreten.