Start Wirtschaft Halbzeit-Bilanz 2018: Kräftiges Wachstum im deutschen Spiele-Markt

Halbzeit-Bilanz 2018: Kräftiges Wachstum im deutschen Spiele-Markt

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Halbjahres-Bilanz 2018: Der Umsatz mit Kauf- und Download-Spielen ist weiterhin rückläufig - trotz großer Nachfrage, etwa nach Nintendo Switch (Foto: KoelnMesse / Harald Fleissner)
Halbjahres-Bilanz 2018: Der Umsatz mit Kauf- und Download-Spielen ist weiterhin rückläufig - trotz großer Nachfrage, etwa nach Nintendo Switch (Foto: KoelnMesse / Harald Fleissner)

Die Zwischenbilanz fällt positiv aus: Der Umsatz mit Computerspielen wächst im ersten Halbjahr 2017 – doch Deutschlands Spiele-Entwickler profitieren davon kaum.

Zum selben Zeitpunkt im Vorjahr lag der bundesdeutsche Umsatz mit Games und Spiele-Hardware noch bei rund 1,3 Milliarden Euro – 2018 sind es schon jetzt 1,5 Milliarden Euro. Der Markt ist also um 17 Prozent gewachsen. Inklusive dem traditionell starken Weihnachtsgeschäft stehen die Chancen also gut, dass im Gesamtjahr ein neuer Umsatz-Rekord fällt.

Das Wachstum wird weiterhin getrieben von Mikrotransaktionen, also Zusatz-Inhalten und virtuellen Gütern, die sowohl innerhalb von kostenlosen Smartphone-Apps als auch in Vollpreis-Konsolen-Spielen wie „FIFA 18“ angeboten werden. Allein diese Klientel spülte 866 Millionen Euro in die Kassen der Spielehersteller – ein Plus von 40 Prozent.

Große Nachfrage verzeichnen weiterhin die Anbieter gebührenpflichtiger Online-Dienste wie Xbox Live Gold oder PlayStation Plus, deren Umsatz sich in den ersten sechs Monaten gegenüber 2017 fast verdoppelt hat – auf 150 Millionen Euro. Diese Services sind zwingende Voraussetzung, um den Multiplayer-Modus vieler populärer Games nutzen zu können.

Rückgänge gibt es hingegen bei Kauf-Software für PC- und Konsole (minus 12 Prozent) und bei Abonnements, etwa für Online-Rollenspiele.

Halbzeit-Bilanz 2018: Starkes Wachstum bei Mobilegames

Die Daten stammen vom Marktforschungsunternehmen GfK, das vom Industrieverband Game beauftragt wurde. Der Verband hat auch ermittelt, dass Smartphones mittlerweile die beliebteste Spieleplattform darstellen – noch vor dem lange führenden PC. Entsprechend hat sich auch das Durchschnittsalter der Spiele-Nutzer verändert: Die  Über-50jährigen gelten mittlerweile als die eifrigsten „Gamer“.

Die schlechte Nachricht: Vom Marktwachstum der Mobilegames in Deutschland profitieren deutsche Spielehersteller nicht – im Gegenteil. Fast eine halbe Milliarde Euro wurden 2017 mit Smartphone- und Tablet-Spielen erwirtschaftet – gerade einmal 18 Millionen Euro landeten bei den hiesigen Spiele-Entwicklern. Gegenüber 2016 sind sowohl Umsätze als auch Marktanteile sogar gefallen – und das, obwohl das Segment boomt. Alleine im ersten Halbjahr 2018 wurden schon über 680 Millionen Euro in Deutschland mit Spiele-Apps umgesetzt.

Die Neuheiten der Games-Branche sind vom 21. bis 25. August 2018 auf der Gamescom 2018 in Köln zu besichtigen – alle Infos zu den Trends und Highlights finden Sie hier.