Start Sport EA Sports FC 25 ab 12 Jahren freigegeben

EA Sports FC 25 ab 12 Jahren freigegeben

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Real-Madrid-Star Jude Bellingham wirbt für EA Sports FC 25 (Abbildung: Electronic Arts)
Real-Madrid-Star Jude Bellingham wirbt für EA Sports FC 25 (Abbildung: Electronic Arts)

„Erhöhte Kaufanreize“ und „Druck zum Vielspielen“ haben die USK veranlasst, EA Sports FC 25 analog zum Vorgänger ab 12 Jahren freizugeben.

Altersfreigaben sind üblicherweise kein Anlass für eine Meldung – es sei denn, es kommt zu einem Dissens zwischen Hersteller und den Freigabe-Stellen. Im Falle von EA Sports FC ist die Einstufung deshalb bemerkenswert, weil die Vorgänger-Serie FIFA bis einschließlich FIFA 23 mit einer ‚USK 0‘ ausgestattet war. Bedeutet: für alle Altersklassen geeignet.

Das hat sich im Sommer 2023 geändert: Denn EA Sports FC 24 war das erste EA-Fußballspiel seit fast drei Jahrzehnten, das von der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) auf eine USK 12 hochgestuft wurde – eine direkte Folge des reformierten Jugendschutzgesetzes. Begründet wurde das ‚Upgrade‘ seitens der USK-Experten mit „In-Game-Käufen + zufälligen Objekten“ (sprich: Lootboxen), „Handlungsdruck“ und Chats, also serienmäßig verbauten Kommunikations-Kanälen.

Solche Zusatz-Hinweise sollen Erziehungsberechtigte bei der Kauf-Entscheidung unterstützen. Auf Vertrieb, Marketing und Handel hat eine USK 12 gegenüber USK 0 keine Auswirkungen (anders als USK 16 und USK 18).

Auch wenn die USK-Datenbank noch keinen Eintrag enthält: Electronic Arts bewirbt EA Sports FC 25 im Rahmen der angelaufenen Vorbestell-Kampagne bereits mit den finalen Packshots. Dort sind auch die USK-Begründungen für die Einstufung vermerkt.

Anstelle von „Handlungsdruck“ warnt die USK nun vor „Erhöhten Kaufanreizen“. Bedeutet: Das Spiel enthält Mechanismen, die bei der Kundschaft den dringenden Wunsch von In-Game-Käufen auslösen. Als mögliche Beispiele für diese Kennzeichnung nennt die USK zum Beispiel „unübersichtliche In-Game-Shops“ (die den Echtgeld-Einsatz durch Spielwährungen verschleiern), Pay2Win (also käufliche Spielvorteile) und „aufdringliche Hinweise“ mit Blick auf zeitlich begrenzte Angebote.

Zweiter Grund: „Druck zum Vielspielen“. Damit sind Spielanlagen gemeint, die zum übermäßigen Spielen verleiten oder Druck ausüben, um zeitnah in Spiel zurückzukehren – etwa in Form von Push-Nachrichten, Season Passes, Belohnungen (‚Comeback Gifts‘) oder Sanktionen fürs Nichtspielen, indem mehr oder minder subtil der Verlust von Spielfortschritten angedroht wird. Fachleute sprechen von ‚Dark Patterns“.

Hinter dem weiterhin aufgeführten Faktor „In-Game-Käufe (+ zufällige Objekte)“ verbergen sich besagte Lootboxen, die sowohl innerhalb der Branche als auch bei Experten hochumstritten sind. Jugendschützer, Politiker und Juristen sehen Anzeichen für simuliertes Glücksspiel und werben mindestens für eine stärkere Regulierung bis hin zu Vertriebsverboten an Minderjährige.

Sowohl EA Sports FC-Hersteller Electronic Arts als auch der Branchenverband Game weisen die Vorwürfe zurück: In einem aktualisierten Positionspapier heißt es, Lootboxen seien „für die allermeisten Spielerinnen und Spieler kein entscheidendes Motivationselement, ein Spiel weiter zu spielen“. Darüber hinaus seien solche Zusatzangebote eine „wichtige, zusätzliche Erlösquelle“, die es erlaube, die Preise für Spiele stabil zu halten – „trotz stark gestiegener Produktionskosten“.

EA Sports FC 24 war im vergangenen Jahr das meistgekaufte PC- und Konsolen-Spiel in Deutschland und vielen weiteren europäischen Ländern. Der Nachfolger EA Sports FC 25 erscheint am 27. September.