Start Politik Lootboxen: ARD zeigt Doku über „Glücksspiele für Kinder“

Lootboxen: ARD zeigt Doku über „Glücksspiele für Kinder“

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EA Sports FC 24: Die Wahrscheinlichkeit, Weltstars wie Haaland oder Kane per Lootbox zu 'ziehen', ist homöopathisch (Abbildung: EA)
EA Sports FC 24: Die Wahrscheinlichkeit, Weltstars wie Haaland oder Kane per Lootbox zu 'ziehen', ist homöopathisch (Abbildung: EA)

Das Erste lässt in der Lootboxen-Doku „Glücksspiele für Kinder?“ sowohl Betroffene als auch Experten aus Politik und Wissenschaft zu Wort kommen.

Virtuelle Beuteboxen – landläufig Lootboxen genannt – sind und bleiben umstritten: Denn gerade Kinder und Jugendliche gelten als anfällig für die kostenpflichtigen Zufalls-Inhalte, die unter anderem in EA Sports FC 24 und dessen Vorgänger FIFA 23 verbaut sind. Beim US-Spielehersteller Electronic Arts steuern diese Spielmodi rund ein Drittel zum Umsatz bei. In Österreich hat der US-Konzern ebenso wie Counter-Strike-Anbieter Valve zuletzt Schlappen vor Gericht kassiert – die Spieler bekamen ihre vier-, teils fünfstelligen Einsätze zurück.

In Deutschland hat die geänderte Gesetzeslage dazu geführt, dass EA Sports FC 24 von der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) erstmals ab 12 Jahren freigegeben ist – im Unterschied zu den Vorgängern der FIFA-Serie. In der Praxis ergeben sich daraus allerdings keine Einschränkungen für Vertrieb und Vermarktung – auf der Packungsrückseite ist zudem nicht eindeutig von Lootboxen, sondern von „In-Game-Käufen“, „zufälligen Objekten“ und „Handlungsdruck“ die Rede.

Die ARD hat das Thema nun in einer sehenswerten Dokumentation aufgegriffen. Titel: „Glücksspiel für Kinder? – Wie FIFA & Co an Kids verdienen“. Den 45minütigen Beitrag von Autor Marvin Mohr strahlt die ARD im Hauptprogramm am kommenden Montag (15. Januar) ab 23:50 Uhr aus – bereits jetzt ist die Doku in der ARD-Mediathek abrufbar.

Zu Wort kommen neben Betroffenen unter anderem:

  • FIFA-/EA Sports-FC-Influencer Tim Latka
  • der stellvertretende USK-Geschäftsführer Lorenzo von Petersdorff
  • der CDU-Bundestagsabgeordnete Fabian Gramling
  • Suchttherapeut Christian Groß von der LWL-Universitätsklinik in Hamm
  • Prof. Dr. Martin Maties von der Universität Augsburg
  • Prozess-Finanzierer Richard Eibl, der die aufsehenerregenden Urteile in Österreich erstritten hat
  • und der Drogenbeauftrage der Bundesregierung Burkhard Blienert (SPD), der den Einsatz von Lootboxen in Games für Kinder und Jugendliche als „nicht akzeptabel“ einstuft (YouTube-Video).