Start Marketing & PR EA Sports FC 24: Wegen ‚Handlungsdruck‘ und Lootboxen erst frei ab 12

EA Sports FC 24: Wegen ‚Handlungsdruck‘ und Lootboxen erst frei ab 12

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EA Sports FC 24 ist mit dem grünen USK-12-Siegel ausgestattet - während die FIFA-Vorgänger ohne Einschränkungen freigegeben sind (Abbildungen: EA)
EA Sports FC 24 ist mit dem grünen USK-12-Siegel ausgestattet - während die FIFA-Vorgänger ohne Einschränkungen freigegeben sind (Abbildungen: EA)

Anders als FIFA 23 und alle Vorgänger ist EA Sports FC 24 nicht mehr ohne Einschränkungen freigegeben: Die USK gibt das Fußballspiel erst ab 12 Jahren frei.

„Handlungsdruck“ sowie „In-Game-Käufe + zufällige Objekte“ sind die wesentlichen Gründe dafür, warum die Fußballsimulation EA Sports FC 24 von der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) im Juli mit einer Altersfreigabe von 12 Jahren eingestuft wurde – ein Novum in der fast 30jährigen Geschichte der FIFA-Serie, die ab dieser Saison unter der neuen Marke EA Sports FC für PC, PlayStation, Xbox und Switch fortgesetzt wird.

Zuerst hatte Spiegel Online berichtet.

Dass EA Sports FC 24 im Unterschied zu den überaus erfolgreichen FIFA-Vorgängern mit einem USK-12- statt einem USK-0-Siegel ausgestattet ist, liegt an reformierten USK-Statuten, die seit dem Jahreswechsel auch „Nutzungsrisiken“ berücksichtigen.

Drei Viertel des Gesamtumsatzes von US-Publisher Electronic Arts entfällt auf sogenannte Lootboxen, wie sie im Spielmodus Ultimate Team verbaut sind. Das Geschäftsmodell: Wer einen wettbewerbsfähigen Kader mit Weltstars zusammenstellen will, kann sich die Truppe entweder mit enormem zeitlichen Aufwand erspielen – oder aber Geld für die Spielwährung FIFA Points ausgeben.

Die damit erwerbbaren, digitalen Sammelpacks schalten zufallsgenerierte Kicker frei, stehen aber in der Kritik mit Blick auf die Glücksspiel-Mechanik und die geringen ‚Gewinn-Chancen‘ – weshalb Lootboxen in einigen EU-Ländern verboten sind. In Österreich haben Konsolenspieler erfolgreich geklagt – ein Gericht stufte Lootboxen als ‚illegales Glücksspiel‘ ein.

EA Sports FC 24: Wegen ‚Handlungsdruck‘ und Lootboxen erst frei ab 12

Zusätzlich zum gewohnten USK-Logo kommen seit dieser Saison Kurzbeschreibungen (‚Deskriptoren‘) zum Einsatz, die den Grund für die Alterseinstufung in Stichpunkten erläutern. Im Falle von EA Sports FC 24 nennt die USK-Prüfdatenbank drei wesentliche Gründe:

  • Handlungsdruck – etwa durch Countdowns, Timer und zeitlich begrenzte ‚Angebote‘
  • In-Game-Käufe + zufällige Objekte – die euphemistische Umschreibung meint Lootboxen, hier: für Ultimate Team
  • Chats – weil die Online-Kommunikation innerhalb des Spiels insbesondere für Kinder und Jugendliche grundsätzlich Risiken bergen kann, Stichwort: Cybergrooming

Dem Vorgänger FIFA 23 – der seine USK-0-Alterseinstufung behält – hatte die USK vor einem Jahr noch Unbedenklichkeit attestiert. Begründung: Spielerkartenpakete und Kaufvorgang seien „optisch und technisch deutlich erkennbar von realem Glücksspiel distanziert“ – demzufolge sei auch „keine Gewöhnung an Glücksspiel oder Desensibilisierung gegenüber Spielverlusten“ zu erwarten.

Electronic Arts hat die höhere USK-Alterseinstufung bestätigt und teilt auf Anfrage von GamesWirtschaft mit: „Obwohl es keine wesentlichen Änderungen an unseren Spielmechaniken gab, haben Madden NFL und EA Sports FC in diesem Jahr in Deutschland höhere Altersfreigaben und neue Deskriptoren erhalten, da die lokale Gesetzgebung neue Regeln für das USK-Einstufungsverfahren festgelegt hat. EA Sports unterstützt alle Maßnahmen, die Eltern dabei helfen, die richtigen Computer- und Videospiele für ihre Familien auszuwählen, und wir freuen uns darauf, den Fans die unvergleichlichen Sporterlebnisse zu bieten, die sie von diesen Titeln erwarten.“

Konkrete Auswirkungen auf Marketing und Vertrieb hat die USK-Altersfreigabe im vorliegenden Fall nicht: Electronic Arts darf das Produkt weiterhin ohne Einschränkungen bewerben und auf allen Kanälen und Plattformen verkaufen.