Start Wirtschaft FIFA 23: Electronic Arts meldet Rekordzahlen

FIFA 23: Electronic Arts meldet Rekordzahlen

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Electronic-Arts-Niederlassung im Kölner Rheinau-Hafen (Foto: Fröhlich)
Electronic-Arts-Niederlassung im Kölner Rheinau-Hafen (Foto: Fröhlich)

Zum Ende der FIFA-Ära bei Electronic Arts legt der US-Publisher noch einmal Rekordzahlen vor – und will künftig mit EA Sports FC punkten.

Der US-Spielehersteller Electronic Arts verdient weiterhin glänzend mit Ingame-Käufen in Sport- und Action-Spielen, allen voran FIFA und Apex Legends. Dies geht aus den Quartals- und Geschäftsjahres-Zahlen für die Saison 2022/23 hervor, die das börsennotierte Unternehmen in der Nacht zum Mittwoch veröffentlicht hat.

Das seit September erhältliche Fußballspiel FIFA 23 ist laut Electronic Arts die erfolgreichste Ausgabe in der fast 30jährigen Historie der Serie, die in Kürze zu Ende geht. Die Gesamt-Verkaufszahlen des Vorgängers FIFA 22 seien schon nach sechs Monaten erreicht worden – der Umsatz mit FIFA-Points für den Spielmodus FIFA Ultimate Team (FUT) legte um ein Drittel gegenüber Vorjahr zu.

Infolge ungelöster Geldverteilungs-Fragen mit dem Fußball-Weltverband trennen sich nun die Wege – die FIFA will ein eigenes Produkt von infantinoesker Qualität auf den Markt bringen, während Electronic Arts die neue Marke EA Sports FC etablieren muss. Heimvorteil EA: Die bestehenden Lizenz-Abkommen mit der UEFA (Champions League, Europa League), der Bundesliga, der Premier League und faktisch allen anderen relevanten Verbänden und Veranstaltern gelten weiterhin.

Für das Gesamtjahr 2022/23 meldet der Konzern Einnahmen von 7,3 Milliarden Dollar, umgerechnet rund 6,6 Milliarden €. €. Der Löwenanteil – nämlich 5,5 Milliarden Dollar – entfällt auf ‚Live Services‘, also Ingame-Käufe. Für die kommende Saison 2023/24 setzt Electronic Arts zunächst etwas konservativere Planzahlen an – auch deshalb, weil sich die neue Fußball-Marke zunächst etablieren muss.

Der EA-Spielplan für 2024/25 enthält neben EA Sports FC auch weitere Ableger von Sportspielen wie PGA Tour, NHL 24, F1 23 und Madden 24 sowie zwei weitere, noch nicht angekündigte Titel (darunter ein Rennspiel). Ein neues Battlefield ist indes nicht in Sicht. Zuletzt hat Electronic Arts das Solo-Action-Abenteuer Star Wars Jedi: Survivor für PC und Konsole veröffentlicht, das bei Kritikern und Kunden gleichermaßen gut ankommt.

Der konjunkturelle Abschwung trifft absehbar auch EA, allerdings aus Sicht von Konzernchef Andrew Wilson mit geringerer Wucht als Mitbewerber: Zwar hätten die Verbraucher weniger verfügbares Geld in der Tasche, das sie aber tendenziell in die großen, etablierten Spiele-Marken investieren – die Risikobereitschaft mit Blick auf neue, unbekannte Titel nehme indes ab.

Der US-Spielehersteller rüstet sich auch auf der Personalseite für tendenziell ungemütlichere Zeiten: Im März wurde bekannt, dass Electronic Arts 6 Prozent der weltweiten Belegschaft abbaut – mehrere hundert Angestellte in den weltweiten Studios und Büros sind betroffen. In der deutschen Niederlassung in Köln waren zuletzt etwas mehr als 100 Mitarbeiter beschäftigt.