Start Sport FIFA: Verband plant Konkurrenz-Spiel zu EA Sports FC (Update)

FIFA: Verband plant Konkurrenz-Spiel zu EA Sports FC (Update)

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FIFA-Zentrale in Zürich (Foto: Fröhlich)
FIFA-Zentrale in Zürich (Foto: Fröhlich)

Die FIFA und Electronic Arts verlängern nur für ein Jahr – ab 2024 treten FIFA 25 und EA Sports FC 25 in direkte Konkurrenz.

Meldung vom 16. März 2023: Im Vorfeld seiner (erwarteten) Wiederwahl im Rahmen des 73. FIFA-Kongress in Ruanda hat der alte und neue FIFA-Präsident Gianni Infantino neue Rekordeinnahmen in Aussicht gestellt: Auf 11 Milliarden Dollar soll der Umsatz in den kommenden Jahren steigen.

Infantino versprach neben einer Weiterentwicklung der Plattform FIFA+ auch eine Neuausrichtung beim Thema ‚eFootball‘: „Seien Sie sich einer Sache sicher: Das neue FIFA-Spiel – FIFA 25, FIFA 26, FIFA 27, wie auch immer – wird immer das beste E-Game sein, die beste Erfahrung für jeden Jungen und jedes Mädchen, die das Gaming lieben. Daran arbeiten wir und dazu wird es auch bald Neuigkeiten geben.“

Wie berichtet, endete in diesem Jahr die seit drei Jahrzehnten bestehende Kooperation zwischen dem Weltfußballverband und dem US-Publisher Electronic Arts – mit der Konsequenz, dass das im September 2022 erschienene FIFA 23 das letzte FIFA ist, das von EA entwickelt und vermarktet wird.

An dessen Stelle tritt die neue Serie EA Sports FC, die im Herbst voraussichtlich mit EA Sports FC 24 startet.

Mit welchem Studio die FIFA künftig zusammenarbeitet, ist indes noch offen: Denkbar ist beispielsweise ein Lizenzabkommen mit dem japanischen Spielehersteller Konami (eFootball) oder die Produktion eines komplett neuen Titels, der dann mit EA Sports FC konkurriert.

Zwingend erforderlich ist die FIFA-Lizenz für Electronic Arts abseits des prägnanten Namens nicht – dafür sorgen langfristige Abkommen mit allen großen Ligen (Bundesliga, Premier League, Ligue 1 etc.) und Verbänden wie der UEFA (Champions League, Europa League).


FIFA: Verband plant Konkurrenz-Spiel zu EA Sports FC

Meldung vom 11. Mai 2022: Fast 30 Jahre lang war Electronic Arts treuer Lizenznehmer des Weltfußballverbands – zu beiderseitigem Vorteil: FIFA stand gleichsam als Synonym für Fußballsimulationen. Gleichzeitig sorgt die FIFA-Serie weiterhin für Milliarden-Umsätze beim US-Spieleriesen: FIFA 22 ist die kommerziell erfolgreichste Ausgabe in der EA-Historie.

Weil der Verband mit Sitz in Zürich dem Vernehmen nach massiv höhere Lizenzgebühren im Zuge der Vertragsverhandlungen aufgerufen hat, trennen sich die Wege nach FIFA 23 (erscheint im Herbst): Ab 2023 vermarktet Electronic Arts das Fußballspiel unter der Marke EA Sports FC – ein ungleich sperrigerer Name, an den sich Branche und Fans erst noch gewöhnen müssen.

Und die FIFA? Die reagiert, wie die FIFA eben zu reagieren pflegt – mit ronaldeskem Selbstbewusstsein und einer Kampfansage an den langjährigen Partner. Die Botschaft: „FIFA diversifiziert Gaming-Rechte und lanciert zusätzlich zu EA-Sports-Serie neue, nicht simulationsbezogene Fußballspiele.“

Übersetzt in Nicht-Verbands-Deutsch: Die Exklusiv-Lizenz, die im Falle von EA Sports ohnehin ausschließlich für das Genre der Simulationen gilt, wurde nur um eine einzige Saison verlängert und endet eben mit FIFA 23. Künftig will die FIFA Lizenzen an mehrere Hersteller vergeben – wer will (und zahlt), der kriegt.

Rechtzeitig zur Fußball-WM in Katar im November sollen erste Spiele erscheinen, die bereits in Produktion seien – geplant ist nicht weniger als ein „völlig neues interaktives Erlebnis“. Die FIFA will außerdem mit Publishern, Studios und Investoren zusammenarbeiten und 2024 ein „neues großes Fußballsimulationsspiel“ auf den Markt bringen – sprich: einen EA Sports FC 25-Konkurrenten.

Wer die Startschwierigkeiten von Konamis eFootball kennt, weiß: Das wird sportlich.

FIFA-Präsident Gianni Infantino: „Ich kann Ihnen versichern, dass das einzige authentische, echte Spiel, das den Namen FIFA trägt, das beste sein wird, das für Gamer und Fußballfans erhältlich ist. Der Name FIFA ist der einzige globale, originale Titel. FIFA 23, FIFA 24, FIFA 25 und FIFA 26 und so weiter – die Konstante ist der Name FIFA und er wird für immer bleiben und DER BESTE bleiben.“

Bei Electronic Arts dürfte sich der Trennungsschmerz mit Blick auf eingesparte Lizenzausgaben in Grenzen halten: Denn langfristige Abkommen mit führenden Ligen und Verbänden sorgen dafür, dass Formate wie die Champions League, die Premier League oder die Bundesliga weiterhin in EA-Sport-Spielen stattfinden. Zudem müssen die Entwickler keine Rücksicht mehr nehmen auf bestehende Vereinbarungen zwischen der FIFA und deren Sponsoren.

Erster konkreter Effekt: FIFA-Partner Adidas wird ab 2023 durch den US-Mitbewerber Nike ersetzt – zumindest in EA Sports FC.

2 Kommentare

  1. Konkurrenz finde ich erstmal gut,wenn sie A) Qualität hat und B) die Leute nicht hinters Licht führt.

  2. Der große Nachteil eine so lange bestehende Partnerschaft aufzugeben ist natürlich, dass die FIFA einzig und alleine die Lizenz und EA alles andere beigesteuert hat. Für EA ein einfaches Spiel, Marke und Logo austauschen und es kann weiter gehen. Für die FIFA und ihre „ausgewählten Partner“ wird das Ganze eine Mamutaufgabe, die aus meiner Sicht innerhalb eines Jahres wenn überhaupt nur unter großen personellen Anstrengungen zu stemmen ist. Sprich am Ende bleiben wieder die Mitarbeiter und ihre Angehörigen auf der Strecke, für ein Spiel, dessen AUssichten jetzt schon ziemlich düster sind. Als würde man versuchen mit einem getunten VW Polo an der Formel 1 teilzunehmen. Zumal bestehende Verträge über e-Sports Events EA ja nach wie vor Einnahmen bis zum Mond sichern.

    Aber die FIFA bzw. Sportverbände sind ja allgemein nicht dafür bekannt kluge und wohl durchdachte Entscheidungen zu treffen. Von daher bleibt es spannend

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