Start Wirtschaft Smartphone ist das beliebteste Spielgerät der Deutschen

Smartphone ist das beliebteste Spielgerät der Deutschen

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Auch 2017 ist der Umsatz mit Free2play-Smartphone-Spielen in Deutschland kräftig zugelegt.
Auch 2017 ist der Umsatz mit Free2play-Smartphone-Spielen in Deutschland kräftig zugelegt.

Deutschland ist ein PC-Spiele-Land, immer noch. Jetzt wird der Desktop-Computer laut Branchenverband Game vom Smartphone abgelöst.

Zwei von drei Bundesbürgern besitzen mindestens ein Smartphone, vom Kleinkind bis zum Greis. Alleine 2017 wurden weit über 20 Millionen neue Geräte verkauft. Weil jeder Dritte sein iPhone oder Android-Modell (auch) für Spiele-Apps nutzt, war es nur eine Frage der Zeit, bis das Smartphone den PC als beliebteste Spiele-Plattform ablöst.

2017 war es soweit: 18,2 Millionen der 34,3 Millionen deutschen „Gamer“ spielen mit ihrem mobilen Endgerät – fast eine Million mehr als noch 2016. Nur minimal verändert haben sich hingegen die Spielerzahlen bei den Nutzern von Konsolen (16 Mio.), PCs (17,3 Mio.) und Tablets (11,5 Mio.).

Dies geht aus den neuesten GfK-Daten hervor, die der Industrieverband Game in Auftrag gegeben hat. Das Marktforschungsunternehmen befragt dazu 25.000 Verbraucher laufend nach ihrem Kaufverhalten und rechnet die Erkenntnisse auf die Gesamtbevölkerung hoch.

Smartphone löst PC als beliebteste Spiele-Plattform ab

Analog zu den Nutzerzahlen steigt zwangsläufig auch der Umsatz. Bereits seit längerem im Umlauf ist die Erkenntnis, dass Free2play-Spiele der Festpreis-Konkurrenz immer mehr den Rang ablaufen. Bei einem Gesamt-Umsatz von 497 Millionen Euro mit Spiele-Apps entfallen 481 Millionen Euro auf Spiele mit In-App-Käufen, also Mikrotransaktionen und virtuelle Güter.

Auch für deutsche Studios sind Appstore und Google Play Store von überragender Bedeutung: Die Einnahmen von Unternehmen wie InnoGames, Goodgame Studios, MegaZebra, Fluffy Fairy Games, Chimera Entertainment oder FlareGames kommen überwiegend oder gar vollständig aus dem Mobilegames-Sektor.

Die Zuwächse bei den zunächst kostenlosen Apps überkompensieren die stagnierenden beziehungsweise rückläufigen Umsätze mit Kaufspielen für PC und Konsole, Online-Spiele-Abos sowie Kauf-Apps.

Der deutsche Spiele-Gesamtmarkt inklusive Software und Hardware überspringt 2017 erstmals die Marke von 3 Milliarden Euro.
Der deutsche Spiele-Gesamtmarkt inklusive Software und Hardware überspringt 2017 erstmals die Marke von 3 Milliarden Euro.

Nintendo Switch befeuert Konsolen-Umsätze

Bereits im Umlauf war die Erkenntnis, dass 2017 in Deutschland mehr als 3,3 Milliarden Euro mit Spiele-Hard- und Software umgesetzt wurden. Kräftig gestiegen sind insbesondere die Umsätze mit Spielkonsolen und -Zubehör (Controller, Gaming-Tastaturen etc.) – auf 938 Millionen Euro.

Hauptverantwortlich für diese Entwicklung ist die Nintendo Switch: In den ersten zwölf Monaten nach Markteinführung im März 2017 hat Nintendo nach eigenen Angaben mehr als 650.000 Konsolen abgesetzt, davon mindestens 500.000 Stück bis Ende 2017.

Gleichzeitig ist die Zahl der Konsolenspieler „nur“ um 200.000 auf mittlerweile 16 Millionen gewachsen – was den Eindruck verstärkt, dass die Nintendo-Konsole vorwiegend als Zweit- oder Ersatzgerät angeschafft wird.