Start Politik Höferlin: „Scheuer verzockt sich“

Höferlin: „Scheuer verzockt sich“

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FDP-Digitalexperte Manuel Höferlin gehörte 2011 zu den Organisatoren der ersten
FDP-Digitalexperte Manuel Höferlin gehörte 2011 zu den Organisatoren der ersten "Bundestag LAN" (Foto: FDP)

Auch bei der FDP-Bundestagsfraktion blickt man mit Sorge auf die existenzgefährdete Games-Förderung: Aus Sicht von Digitalpolitiker Manuel Höferlin hat sich Verkehrsminister Scheuer „verzockt“.

Der heutige Bericht des Berliner „Tagesspiegels“, wonach Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) die Computerspiele-Förderung auf Bundesebene gestoppt habe, sorgt bei der Opposition für Unruhe: Nach Grünen-Politiker Sven-Christian Kindler schaltet sich nun auch der digitalpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion ein.

Manuel Höferlin sieht die Games-Förderung auf der Kippe: „Bei der Gamescom hatte Andi Scheuer noch vollmundig verkündet, für die Gamesförderung zu ‚fighten‘. Wenn die Förderung jetzt doch gestrichen wird, dann hätte sich der Minister komplett verzockt“, so Höferlin in einer Stellungnahme. „Auch Digitalstaatsministerin Dorothee Bär, die solche Branchen-Events gerne für Eigen-PR nutzt, ist offensichtlich nur zur Stelle, wenn es schöne Bilder gibt.“

Höferlin kritisiert die fehlende Verlässlichkeit der Bundesregierung: „Das Game-Over für die Gamesförderung wäre nicht nur eine riesige Enttäuschung für die gesamte Branche, sondern auch ein glatter Bruch des Koalitionsvertrages.“

Die Freien Demokraten würden diese Entwicklung nicht hinnehmen und kündigen daher an, einen Änderungsantrag zum Haushalt einzubringen: „Wir wollen die im Kanzleramts-Haushalt anhängige Kulturförderung für Games öffnen, um der Branche damit Zugriff auf bis zu 110 Mio. Euro zu gewähren und die Förderung zu verstetigen.“

Der FDP-Vorschlag hinsichtlich eines Andock-Manövers der Games-Förderung an die Film-Förderung im Ressort von Kultus-Staatsministerin Monika Grütters (CDU) war beim Industrieverband Game in der Vergangenheit auf Kritik gestoßen. Zwei entsprechende Anträge waren in den Bundestags-Ausschüssen bereits mit den Stimmen der Regierungskoalition abgelehnt worden.