
Bayern löst NRW ab: In einer Verbands-Umfrage punktet der Freistaat als bester Games-Standort im Bundesvergleich.
Update vom 16. Januar 2025 (10:45 Uhr): Das Bayerische Staatsministerium für Digitales in München war auf die frohe Kunde aus Berlin offenkundig bestens vorbereitet: In einer Pressemitteilung resümiert Ressort-Chef Fabian Mehring (Freie Wähler): „Unsere Politik wirkt.“
Das Lob für die eigene Regierungsarbeit verknüpft der Digitalpolitiker mit der Hoffnung, dass sich die künftige Bundesregierung der „bayerischen Games-Offensive anschließt und dieser Industrie den Stellenwert gibt, den sie objektiv längst verdient.“
Meldung vom 16. Januar 2025 (10:15 Uhr): 187 der mehr als 500 Mitglieds-Unternehmen des Branchenverbands Game haben sich im November 2024 an einer Umfrage beteiligt, die klären sollte: Wo in Deutschland gibt es die besten Bedingungen für Computerspiele-Unternehmen?
Das Ergebnis: Bayern ist neuer Spitzenreiter – und löst damit den Gamescom-Standort Nordrhein-Westfalen ab.
Für diese Entwicklung gibt es gute Gründe: Der Freistaat verfügt nicht nur über einen der bundesweit größten Fördertöpfe, sondern hat 2024 auch in eine Vielzahl kleiner und großer Events sowie neue Co-Working-Flächen (‚Die Gamerei‘) investiert. Mit Fabian Mehring (Freie Wähler) ist zudem ein Digitalminister in Verantwortung, der seit seinem Amtsantritt kaum eine Gelegenheit auslässt, um für die bayerische Branche zu werben – sei es bei Studio-Besuchen oder bei Veranstaltungen.
Analoges gilt für die Zweit- und Drittplatzierten Nordrhein-Westfalen und Berlin: Auch dort gibt es substanzielle Fördermittel und starke politische Unterstützung. Die Hauptstadt hat sich außerdem erfolgreich für die Austragung des Deutschen Computerspielpreises 2025 beworben und hält trotz leerer Haushalts-Kassen am Prestige-Projekt ‚House of Games‘ fest. Auch in den kleinen Bundesländern wie dem Saarland oder Bremen hat sich zuletzt Vieles zum Besseren gewendet – auch dank unermüdlicher Vor-Ort-Lobby-Arbeit von Gründern und Unternehmern.
Verbands-Umfrage: Bayern ist bester Games-Standort – Hessen stürzt ab
Bemerkenswert ist indes weniger das erwartbare Kopf-an-Kopf-Rennen an der Spitze, sondern das desaströse Abschneiden von Hessen: Das Bundesland, das mit Crytek, Deck13, Nintendo, Sony Interactive, Bandai Namco Entertainment, Cloud Imperium Games, Gunzilla Games oder Limbic Entertainment einige der umsatzstärksten und größten Games-Unternehmen des Landes beherbergt, rutscht auf den letzten Platz des Rankings ab – auch dafür gibt es Gründe.
Zu den konkreten Kriterien der Erhebung und zur Verteilung der abgegebenen Stimmen macht der Verband keine Angaben.
Die ‚Standort-Bundesliga‘ im Überblick (Vorjahres-Platzierung in Klammern):
- Bayern (3)
- Nordrhein-Westfalen (1)
- Berlin (2 – zusammen mit Hamburg)
- Hamburg (2 – zusammen mit Berlin)
- Baden-Württemberg (4)
- Brandenburg (5)
- Rheinland-Pfalz (7)
- Saarland (8)
- Niedersachsen (6)
- Sachsen (12)
- Schleswig-Holstein (8)
- Thüringen (12)
- Bremen (9)
- Sachsen-Anhalt (11)
- Mecklenburg-Vorpommern (12)
- Hessen (10)
Game-Geschäftsführer Felix Falk sieht in den Ergebnissen eine Fortsetzung der Vorjahres-Trends: „Immer mehr Bundesländer erkennen den großen Wert der Games-Branche für ihre Region und arbeiten an besseren Rahmenbedingungen für Games-Unternehmen. Angesichts des Hin und Her bei der bundesweiten Games-Förderung waren die Bundesländer in den vergangenen zwei Jahren mit guten Games-Programmen umso wichtiger.“

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