Start Politik „Geile Arbeit“: Digitalminister Mehring besucht Aesir Interactive

„Geile Arbeit“: Digitalminister Mehring besucht Aesir Interactive

0
Von links: Marc Bosch (Business Development), Andreas Sirch (Geschäftsführung), Bayerns Digitalminister Fabian Mehring (Freie Wähler) und Co-Geschäftsführer Wolfgang Emmer (Foto: Aesir Interactive)
Von links: Marc Bosch (Business Development), Andreas Sirch (Geschäftsführung), Bayerns Digitalminister Fabian Mehring (Freie Wähler) und Co-Geschäftsführer Wolfgang Emmer (Foto: Aesir Interactive)

Rückenwind für Ostwind: Seinen Auftritt bei Aesir Interactive will Fabian Mehring auch als Signal an Bayerns Entwickler verstanden wissen.

„Fetter Empfang“, „krasser Wirtschaftsfaktor“, „ein Hammer“, „geile Arbeit“: Die knapp 100 Beschäftigten der Aesir Interactive GmbH dürften nicht schlecht gestaunt haben, als sie am Montag dem Grußwort des bayerischen Digitalministers lauschten. Fabian Mehring (Freie Wähler), seit November 2023 im Amt, informierte sich beim Münchener Spiele-Studio über die Games-Industrie – deren Perspektiven und natürlich auch über die vielfältigen Herausforderungen von Gründern und Mittelständlern.

Der von Andreas Sirch und Wolfgang Emmer geleitete Betrieb gilt als einer der größten Arbeitgeber der bayerischen Computerspiele-Branche. Erfolgreichste Aesir-Produktlinien: der weltweit gefragte Police Simulator (im Vertrieb von Astragon Entertainment) und Pferdehof-Games wie Ostwind oder Horse Tales: Emerald Valley Ranch. In Planung: die Notarzt-Simulation Ambulance Life: A Paramedic Simulator (Publisher: Nacon). Die Spiele entstehen überwiegend auf Basis der Unreal Engine für PC, Konsole und VR-Systeme.

Ein Teil der knapp 100köpfigen Belegschaft von Aesir Interactive beim Besuch von Bayerns Digitalminister Fabian Mehring (Foto: Aesir Interactive)
Ein Teil der knapp 100köpfigen Belegschaft von Aesir Interactive beim Besuch von Bayerns Digitalminister Fabian Mehring (Foto: Aesir Interactive)

Aesir Interactive liefert praktischerweise gute Argumente für die Wirksamkeit der bayerischen Games-Förderung, die neben Berlin/Brandenburg und NRW die üppigsten Töpfe aufweist. Denn das Unternehmen ist eines von sehr wenigen, die durch die Zuschüsse erstens expandieren und zweitens bewilligte Fördermittel zurückzahlen konnten – zuletzt stattliche 620.000 €. Solche Blaupausen seien auch deshalb wichtig, um Ressorts mit ungleich größeren Subventions-Budgets zu überzeugen, allen voran das Wirtschaftsministerium von Mehrings Parteikollege Hubert Aiwanger.

Der Minister machte bei seiner Ansprache auch keinen Hehl daraus, dass er anfangs förmlich gewarnt worden sei, sich zu sehr für die Branche und „ein paar IT-Nerds“ zu engagieren – er solle sich lieber auf Gewinner-Themen wie Verwaltung und KI fokussieren. Er habe sich anders entschieden: Games seien Digitalisierungs-Motor und Innovationstreiber, von dem auch andere Industrien profitieren würden.

Der Digitalminister schloss sein Grußwort mit einem Versprechen: „Ich werd‘ alles tun, was ich beitragen kann“ – verbunden mit der Bitte, ihn umgekehrt nicht hängen zu lassen. Er habe sich politisch weit aus dem Fenster gelehnt: durch mehr Fördermittel,  ein eigenes Games-Referat, ein für 2024 geplantes ‚Haus der Games‘ in München und Zuschüsse für Veranstaltungen wie die GG Bavaria 2024 am vergangenen Wochenende.

Mehring ist in diesem Jahr erstmals in der traditionellen GamesWirtschaft-Top 10 der wichtigsten Games-Politiker von Bund und Ländern vertreten.