Bayerns Digitalministerium will den Spiele-Entwicklern im Freistaat bei Sichtbarkeit und Vernetzung helfen – mit einem „Haus der Games“.
„Nach Kräften“ will Bayerns Digitalminister Fabian Mehring (Freie Wähler) nach eigenen Angaben die Games-Branche in Bayern unterstützen – dazu hat er unter anderem ein eigenes Referat in seinem Ministerium eingerichtet.
Jetzt plant Mehring den nächsten Aufschlag: In München soll ein „Haus der Games“ beziehungsweise „House of Games“ entstehen, „in dem das Herz der Branche laut schlagen“ wird, wie er es in einem X-Posting formulierte.
Als Blaupause könnten Modelle wie der Berliner Saftladen dienen: Die Büro-Gemeinschaft beherbergt unter anderem Fizbin, Megagon Industries, Maschinen-Mensch und Paintbucket Games. Das ähnlich gelagerte Kölner Gründerzentrum Cologne Game Haus vis-à-vis des Gamescom-Geländes war 2018 eingeweiht worden – dort sind allerdings nur noch wenige Firmen untergebracht, die dazugehörige Betreiberfirma wurde aufgelöst.
Das bayerische Digitalministerium unternimmt nun einen eigenen Anlauf: Einen ersten fachlichen Austausch hat es am 30. Januar gegeben – und zwar mit Johannes Roth in den mittlerweile leeren Räumlichkeiten von Mimimi Games. Roth hat das Studio, das zum Jahresende den Betrieb einstellte, einst mitgegründet und fungiert als Vorstandsvorsitzender der Standortinitiative Games Bavaria Munich (GBM), dem sich neben lokalen Entwicklern wie Chimera Entertainment, Realmforge, Travian Games und Aesir Interactive auch Teams aus anderen Landesteilen angeschlossen haben, etwa Gentle Troll (Würzburg), Pixel Maniacs (Nürnberg) und CipSoft (Regensburg).
Mit dem „Haus der Games“ soll nun ein Ort entstehen, an dem sich die bayerische Branche physisch treffen, kollaborieren und austauschen soll, wie das Ministerium auf GamesWirtschaft-Anfrage mitteilt. Mehring erwartet sich Synergie-Effekte und einen Wissenstransfer innerhalb und außerhalb der Spiele-Industrie. Zusätzlich soll die Einrichtung auch „ein sichtbares Zeichen für die Bedeutung des Games-Standorts Bayern“ darstellen.
Im nächsten Schritt soll es nun Gespräche mit der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien, deren Tochter Medien.Bayern sowie Games Bavaria (nicht zu verwechseln mit der nicht-staatlichen Games Bavaria Munich) geben. Läuft es nach Plan, könnte ein erstes „pilotartiges Projekt“ noch in diesem Jahr starten.