Start Politik Game Hessen: Verband fordert 3 Mio. € vom Land

Game Hessen: Verband fordert 3 Mio. € vom Land

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Frankfurt ist nicht nur Sitz der EZB, sondern auch Heimat großer Publisher und Studios (Foto: GamesWirtschaft)
Frankfurt ist nicht nur Sitz der EZB, sondern auch Heimat großer Publisher und Studios (Foto: GamesWirtschaft)

Die Verbands-Vertretung Game Hessen hält die Unterstützung der Landesregierung für unzureichend – und formuliert konkrete Forderungen.

Das, was die schwarz-rote Landesregierung von CDU-Ministerpräsident Boris Rhein kurz vor Weihnachten in ihrem Koalitionsvertrag mit Blick auf die hessische Games-Industrie aufgeschrieben hat, ist mit „wattig“ nur unzureichend beschrieben. Tatsächlich bleibt das Papier im Ungefähren – und damit zwangsläufig hinter den Erwartungen der Computerspiele-Entwickler in Frankfurt, Wiesbaden, Fulda und Darmstadt zurück.

Entsprechend robust fällt die Forderung der neu formierten Regionalvertretung des Branchenverbands Game aus: Auf 3 Mio. € pro Jahr beziffert Game Hessen die finanzielle Größenordnung einer regionalen Games-Förderung, um zumindest Augenhöhe mit Anrainern wie Nordrhein-Westfalen oder Bayern herzustellen. Von diesem Zustand ist Hessen weiterhin weit entfernt: Im Wahljahr 2023 wurden 260.000 € ausbezahlt – für 2024 lassen sich seit kurzem Zuschüsse in ähnlicher Höhe beantragen.

Darüber hinaus braucht es aus Sicht der hessischen Studios eine zentrale Anlaufstelle für die Branche, drittens eine gezielte Förderung von Gründerinnen und Gründer und viertens einen vereinfachten Fachkräftezuzug. Gerade die großen Publisher und Studios im Großraum Frankfurt fahnden (auch) international nach gut ausgebildetem Personal und wünschen sich daher mehr Unterstützung durch die Ausländerbehörde.

Game-Hessen-Sprecherin Claudia Stricker: „Eine starke Wirtschaft vor Ort, eine gute internationale Vernetzung und vielfältige Games-Branche: Hessen bringt alles mit, um zu den erfolgreichsten Games-Standorten in Deutschland zu gehören. Dennoch liegen wir bisher auf den hinteren Rängen im innerdeutschen Vergleich. Mit unseren vier Kernforderungen zeigen wir als Game Hessen jetzt auf, an welchen Baustellen der Games-Politik vor Ort am dringendsten gearbeitet werden muss.“

Co-Sprecher Jan Klose, im Hauptberuf Geschäftsführer von Deck13 Interactive (Atlas Fallen): „Im Vergleich zu erfolgreicheren Games-Standorten in Deutschland fehlen uns in Hessen in beinahe allen Bereichen aktuell konkurrenzfähige Rahmenbedingungen. Dabei ist klar, was wir brauchen: Mit einer regionalen Games-Förderung, einer dedizierten Anlaufstelle für die Games-Branche mit Vernetzungs- und Beratungsangeboten, der gezielten Unterstützung von Gründenden und möglichst effizienten und unbürokratischen Ausländerbehörden vor Ort würde Hessen einen riesigen Sprung nach vorne machen.“

Allein aus der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit sollte sich auch der eigene Anspruch des Bundeslandes ableiten, mahnt Game-Geschäftsführer Felix Falk: „Das Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden. Mit den vier Forderungen von Game Hessen liegt jetzt auch ein Plan vor. Nun liegt der Ball im Feld der Politik.“

Game Hessen ist die jüngste der bundesweit sieben Verbands-Regionalvertretungen, die als Schnittstelle zur Politik vor Ort fungieren.

Die größten Games-Unternehmen in Deutschland (nach Mitarbeitern) - Stand: 21.9.23 (v1)
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