Drei Milliarden Euro will und muss Berlin im Haushalt für 2025 einsparen – das House of Games bleibt vorerst unangetastet.
„Ich kann nur sagen, das House of Games müssen wir irgendwie sichern“ – so hatte sich Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) Anfang November auf einer Veranstaltung seiner Partei geäußert. Zu diesem Zeitpunkt war allerdings noch offen, auf welche Einschnitte sich die schwarz-rote Koalition bei den Haushalts-Beratungen verständigen würde.
Auf drei Milliarden Euro beläuft sich das Spar-Paket, darunter empfindliche Streichungen beim ÖPNV, bei der Bildung und im Sozial- und Jugendbereich. Allein den Museen, Konzert- und Opernhäusern, Theatern sowie Festivals haben die Haushälter rund 130 Mio. € weggekürzt – sehr zum Entsetzen der rührigen Berliner Kulturszene. So entfällt beispielsweise der bislang kostenlose Eintritt am ‚Museumssonntag‘.
Diesen Nachtragshaushalt hat der Senat am Dienstag durchgewunken – im nächsten Schritt wird sich das Abgeordnetenhaus mit der ‚Giftliste‘ (PDF) beschäftigen. In dieser Phase sind noch Anpassungen möglich. Kurz vor Weihnachten – genauer: am 19. Dezember – muss das Gesetz verabschiedet werden, damit es zum neuen Jahr in Kraft treten kann.
Mit Blick auf die akuten Haushaltsnöte in der Hauptstadt war zunächst unklar, inwieweit Wegner, Senatskanzlei-Chef Florian Graf (CDU) und SPD-Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey am House of Games festhalten können, das 2023 angekündigt wurde. Entlang dieses Prestigeprojekts soll die Videospiele-Branche bis 2026 eine neue Heimat auf 15.000 Quadratmetern bekommen – inklusive Büro- und Event-Flächen für Unternehmen, Spiele-Entwickler, Verbände und Institutionen. Unter anderem werden das Computerspielemuseum und die Internationale Computerspielesammlung (ICS) dort einziehen.
Bis Ende 2024, spätestens Anfang 2025 soll die Suche nach einer passenden Immobilie abgeschlossen sein, um im kommenden Jahr mit den Baumaßnahmen zu beginnen und mit der Vermarktung der Flächen zu starten. Die Federführung teilen sich der Netzwerk-Verein Medianet Berlin-Brandenburg und der Branchenverband Game.
Mittlerweile steht fest: Die im Doppelhaushalt veranschlagten Mittel – 1,8 Mio. € für 2024 plus 2,8 Mio. € für 2025 – bleiben zunächst erhalten. Beim Medianet zeigt man sich auf Anfrage erleichtert und zufrieden, dass die Berliner Politik weiter hinter einem Projekt steht, das ein „Leuchtturm mit internationaler Strahlkraft“ werden soll. Damit können vorerst auch die Vorbereitungen für das House of Games weiterlaufen.
Das Investment ist einer von mehreren Bausteinen, mit denen sich Berlin national und international als ‚Games-Hauptstadt‘ profilieren will. So hat sich die Landesregierung vor kurzem bei der bundesweiten Ausschreibung für den Deutschen Computerspielpreis 2025 durchgesetzt: Die gastgebenden Länder finanzieren gemeinsam mit dem Bund die Preisverleihung; das Preisgeld stammt aus dem Etat des Wirtschaftsministeriums.
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