Start Politik Game Saarland: Regionalvertretung fordert Förderung

Game Saarland: Regionalvertretung fordert Förderung

0
Mit Game Saarland installiert der Verband der deutschen Games-Branche die mittlerweile sechste Regionalvertretung (Abbildung: Game e. V.)
Mit Game Saarland installiert der Verband der deutschen Games-Branche die mittlerweile sechste Regionalvertretung (Abbildung: Game e. V.)

Ein kleines Bundesland mit großen Videospiel-Ambitionen: Die Regionalvertretung Game Saarland will dazu einen Beitrag leisten.

Update vom 15. August 2019: Im Vorfeld der Gamescom 2019 formuliert die Game-Außenstelle Saarland die Forderungen an die Landespolitik. Wenig überraschend sind die konkreten Wünsche deckungsgleich mit dem Rest der Republik: Ausbau der Games-Förderung (am besten auf das Niveau von NRW und Bayern), die Stärkung des Bildungsstandorts inklusive dezidiertem Games-Studiengang und eine Verbesserung der Vernetzung, etwa in Form von Veranstaltungen. Um all diese Projekte voranzubringen, sei zudem die Einrichtung eines Vollzeit-Games-Ansprechpartners auf Seiten der Behörden erforderlich.

Meldung vom 1. Oktober 2018: 180.000 Einwohner zählt die Landeshauptstadt Saarbrücken. Im Großraum haben sich kaum mehr als ein halbes Dutzend Studios angesiedelt. Man könnte also annehmen, dass sich die Vernetzung und Mobilisierung der saarländischen Spiele-Entwickler zur Not auch via Whats-App-Gruppe bewerkstelligen ließe.

Doch das kleine Saarland denkt groß: Die schwarz-rote Koalition von Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) will den Games-Standort mit einer sechsstelligen Fördersumme voranbringen, das vorwiegend in Lern- und Lehr-Spiele („Serious Games“) investiert werden soll.

Deshalb gibt es seit kurzem eine eigene Dachmarke („Game Base Saar“) und sogar einen regionalen Videospiele-Preis („Game Award Saar“). Um den Entwickler-Nachwuchs des Landes kümmern sich außerdem: eine Standortinitiative („Game Dev Saar“), eine Förderanstalt (Saarland Medien) sowie eine Landesmedienanstalt.

Doch all dies wird dem Entwicklungs-Standort offenkundig noch nicht gerecht. Deshalb gründet der Industrie-Verband Game mit Game Saarland die mittlerweile sechste Regionalvertretung. Mit derartigen Stützpunkten hat der Verband binnen weniger Wochen die halbe Republik ausgestattet – bis auf wenige verbliebene Ausnahmen wie Bayern, Nordrhein-Westfalen oder Berlin. Ziel: die lokalen Interessen zu bündeln und bei der Politik vorzutragen.

Während sich Niedersachsen, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern eine gemeinsame Game-Regionalvertretung teilen, bekommt das Saarland eine eigene Standesvertrerung.

Als Ansprechpartner stellen sich Julian Colbus (digiTales) und Christian Brandt von Fackh (Peachy 360) zur Verfügung, die bereits Game Dev Saar ins Leben gerufen haben. Aus Sicht von Spiele-Entwickler Colbus ist die staatliche Förderung nur ein erster Schritt – neben einer Stärkung des Hochschulstandorts sollen auch die Beziehungen zum Nachbarland Frankreich intensiviert werden.