Weil Mimimi Productions den Deutschen Computerspielpreis 2017 fürs „beste Gamedesign“ ausschlug, kassiert Publisher Daedalic Entertainment das komplette Preisgeld von 40.000 Euro.
„Was machen wir mit dem Geld?“, fragte Moderatorin Barbara Schöneberger am Abend des 26. April ins Berliner Publikum. Kurz zuvor hatte sich Daniel Abé von Mimimi Productions für die Anerkennung bedankt, gleichzeitig aber erklärt, dass das Münchener Studio leider keine Preise für ihr erfolgreiches Taktikspiel „Shadow Tactics: Blades of the Shogun“ annehmen könne (alle Hintergründe lesen Sie in den unten verlinkten Artikeln).
Seit der Verleihung des Deutschen Computerspielpreises 2017 (kurz: DCP) blieb unklar, wie das Schicksal der ausgelobten 40.000 Euro aussieht. Denn dass ein Preisträger freiwillig auf Trophäe und Bargeld verzichtet, ist von der Schöpfung und insbesondere von den DCP-Statuten schlicht nicht vorgesehen.
Üblicherweise teilen sich Publisher und Entwickler das Preisgeld satzungsgemäß im Verhältnis von 70:30 – die Entwickler von Mimimi Productions schlugen also 28.000 Euro aus. Gleichzeitig sah sich Publisher Daedalic Entertainment um den Anteil von 12.000 Euro gebracht, zumal Mimimi Productions die Hamburger vorab nicht informiert hatte.
Daedalic Entertainment bekommt Computerspielpreis 2017 für „Shadow Tactics“
Jetzt – fünf Monate nach der Verleihung – geben die Computerspielpreis-Veranstalter bekannt: Daedalic erhält das komplette Preisgeld von 40.000 Euro, das nun zwingend in die Entwicklung eines neuen Spiels investiert werden muss. Ohnehin gilt Daedalic als derjenige Spielehersteller, dessen Produkte bislang am häufigsten mit dem Deutschen Computerspielpreis ausgezeichnet wurden.
Die Übergabe der metallenen DCP-Stele sowie des Preis-Schecks für „Shadow Tactics: Blades of the Shogun“ erfolgte am Abend des 19. September in Berlin. Bei dieser Gelegenheit trafen sich auch die Ausrichter des DCP – Verkehrsministerium, BIU und GAME – zur Unterzeichnung des Vertrags über die Verleihung des Deutschen Computerspielpreises 2018 und 2019.
Weitere Informationen rund um den Deutschen Computerspielpreis:
- BIU, GAME und USK werben für Förderung und Computerspielpreis
- GamesWirtschaft Studiotour Episode 6: Mimimi Productions – München
- Mimimi Productions und der DCP 2017: Alle Fragen offen
- Deutscher Computerspielpreis: Jäger der verlorenen Stimmen (Kolumne)
- Deutscher Computerspielpreis 2017: „Portal Knights“ ist bestes Spiel
- Bund der Steuerzahler kritisiert Computerspielpreis
- Deutscher Computerspielpreis 2017: Das ist die Jury
- Deutscher Computerspielpreis 2017: Preisgeld steigt auf 550.000 Euro