Jede Woche frisch: Die meistgelesenen Artikel der Woche in der GamesWirtschaft-Zusammenfassung – plus die Kolumne der Chefredaktion.

Fröhlich am Freitag: Die Wochenend-Kolumne aus der Chefredaktion

Liebe GamesWirtschaft-Leser,

[no_toc]Anfang der Woche – parallel zum Tag der Deutschen Einheit – hat GamesWirtschaft eine Umsatz-Statistik des Kulturguts Computerspiel im Vergleich mit Film und Musik veröffentlicht.

Executive Summary: Deutsche Entwickler erreichen ihr Publikum nur unzureichend. Im vergangenen Jahr haben alle Studios zusammengenommen PC- und Konsolenspiele im Wert von 6 Millionen Euro in Deutschland verkauft. Das entspricht in etwa dem Umsatz eines mittelständischen Maschinenbauers.

Die Reichweite der Infografik ging allein auf Facebook in die Zigtausende. Bekannte befreundeter Branchen meldeten sich und fragten: „Sag mal, was ist denn bei EUCH los?“.

Nun ist es das Privileg von Journalisten, dass sie über Zustände berichten und richten dürfen, ohne in die Verlegenheit zu kommen, es zeitnah selbst besser machen zu müssen – das gilt für Rentenpolitik genauso wie für Jogi Löws Taktik oder Til-Schweiger-Komödien.

Denn wir wissen es natürlich nicht besser. Hätte ich zum Beispiel die Entscheidung getroffen, ein Spiel wie „Shadow Tactics“ zu finanzieren? Offen gestanden: Nein. Allein das japanische Setting wäre für mich bereits in der Konzeptphase ein Showstopper gewesen. Aber genau das entpuppte sich als Volltreffer. Großen Respekt an jene, die das schon vorher antizipierten.

Was also tun gegen die Misere? Zunächst wäre eine ehrliche Bestandsaufnahme hilfreich. Wenn ich sehe, dass das 200. VR-Spiel gefördert wird oder der zigste 2D-Retro-Sidescroller auf den Jury-Tischen landet, dann wird man sicher auch mal über Themen wie Zielgruppen-Verständnis vs Selbstverwirklichung sprechen müssen.

Die Games-Förderung auf Bundesebene, wie sie mutmaßlich im Koalitionsvertrag verankert wird, soll ja zu mehr und besseren Spielen made in Germany führen. Damit alleine dürfte es nicht getan sein. Wenn das Games-Gewerbe an einem nicht leidet, dann ist es fehlende Auswahl an hochwertiger Ware – Appstores werden täglich mit Hunderten Neuheiten geflutet.

Was den deutschen Spielen am meisten fehlt, das sind Promotion-Plattformen, wie es sie zum Beispiel im Bereich der Musik gibt – Radio, TV, Tourneen. Das, was an Medialeistung für Games vereinzelt über dem Land abgeworfen wird, findet allzu oft unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt: falsche Zielgruppe, finsteres Timing, fehlende Reichweite, Medienbruch. Also in etwa die Treffsicherheit schlecht kalibrierter Schrotflinten – entsprechend fällt zumeist die Resonanz aus.

Möglicherweise liegt eine Lösung darin, sich zumindest mit einzelnen Projekten dem deutschsprachigen Raum mit seinen 100 Millionen potenziellen Kunden zuzuwenden. Ein Indiz: In den Top 10 der wichtigsten Mobilegames-Absatzmärkte der deutschen Studios belegen Deutschland, die Schweiz und Österreich die Plätze 2, 5 und 9.

Ein erholsames Wochenende wünscht Ihnen

Petra Fröhlich
Chefredakteurin GamesWirtschaft

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