Tickets für die Gamescom 2022 sind nicht nur personalisiert und digitalisiert, sondern auch limitiert – doch was heißt das eigentlich?
„Jetzt Tickets sichern und im August in Köln dabei sein. Also greif zu, bevor die Tickets vergriffen sind, denn bei allen Tickets gilt: First come, first served!“
Mit diesen Worten startete am 8. Juni der Kartenvorverkauf für die Gamescom 2022, die am Abend des 23. August mit der zweistündigen Gamescom: Opening Night Live eingeläutet wird. Anders als in den Vorjahren ist ein Tageskassen-Verkauf gar nicht erst vorgesehen: Gamescom-Tickets gibt es ausschließlich im Vorverkauf und auch nur nach vorheriger Registrierung im KoelnMesse-Online-Shop.
Die initiale Nachfrage fällt nach zwei ausgefallenen Vor-Ort-Gamescoms erfreulich groß aus: Bereits Mitte Juni meldeten die Veranstalter, dass 60.000 Eintrittskarten verkauft worden seien – trotz deutlich angehobener Ticketpreise. Auch die Hotelzimmersituation in der Gamescom-Woche lässt auf ‚volle Hütte‘ schließen. Dass Nintendo, Sony PlayStation, Take-Two und Activision Blizzard diesmal nicht in Köln dabei sind, war zum Start des Vorverkaufs allerdings noch nicht bekannt (aktuelle Aussteller-Liste).
Wichtig zu wissen: Die Tickets sind personalisiert und rein digital – offiziell auch aus Umweltschutzgründen und zur Unterbindung des Schwarzmarkt-Handels (was in den Vorjahren ein Problem war). Aber: Wer aufgrund eines positiven Corona-Tests, infolge von Covid-Symptomen oder aus anderen Gründen nicht an der Gamescom 2022 teilnimmt, kann das erworbene Fachbesucher- beziehungsweise Privatbesucher-Ticket nicht zurückgeben, umtauschen oder weitergeben, sofern die Messe regulär stattfindet (was Stand jetzt überwiegend wahrscheinlich ist).
Nur dann, wenn eine KoelnMesse-Veranstaltung verschoben oder abgesagt werden muss, werden den Käufern alle bereits bezahlten Tickets erstattet.
Bleibt die Frage: Welche Besucherzahl wird eigentlich für Ende August angepeilt? Behördliche Auflagen gibt es seit Anfang April jedenfalls nicht mehr: Stadien, Konzertsäle und Messehallen können ohne Rücksicht auf Mindestabstände, Masken, Testung und Impfstatus gefüllt werden. Die KoelnMesse als Hausherr behält sich allerdings das Recht vor, bei Änderung der Lage noch Maßnahmen zu ergreifen (Details).
Analog zu 2019 soll das komplette Messegelände mit fast 220.000 Quadratmetern genutzt werden – damals wälzten sich an fünf Messetagen mehr als 370.000 Privat- und Fachbesucher durch die Hallen. KoelnMesse und Verband rechnen zwar nach eigener Auskunft mit „einem großen Andrang“, gleichzeitig seien die Ticket-Kontingente „stärker limitiert“ – und zwar zugunsten höherer Aufenthaltsqualität und mit Blick auf Sicherheit und Gesundheit der Besucher.
Was „limitiert“ in der Praxis bedeutet, darauf wollen sich die Veranstalter noch nicht festlegen – auch nicht gegenüber den Ausstellern, denen nach GamesWirtschaft-Informationen bei Buchung keine Planzahl genannt wurde. Auf Anfrage teilt ein KoelnMesse-Sprecher mit: „Wie groß das Kontingent am Ende sein wird, hängt von der Corona-Lage Ende August ab. Die Gamescom wird aber auf jeden Fall weiterhin das weltgrößte Games-Event bleiben.“
Ein Indiz für die Ambitionen der Veranstalter liefern die Aussteller- und Sponsoring-Unterlagen: Wer auf den Schlüsselbändern (‚Lanyards‘) der Fachbesucher und Medienvertreter wirbt, muss 50.000 Stück produzieren lassen. Von den obligatorischen Altersbändchen für Privatbesucher werden außerdem 370.000 Exemplare hergestellt – davon 200.000 in ‚Rot‘ für Besucher ab 18 Jahren.
Wer diese Zahlen aufaddiert, kommt zu dem Ergebnis, dass auch zur Gamescom 2022 mit Besucherzahlen jenseits der 300.000-Personen-Marke gerechnet wird – ein Wert, den die Kölner Videospielemesse seit 2013 durchgängig deutlich übertroffen hat.
Alle Informationen rund um die Gamescom 2022 – Tickets, Öffnungszeiten, Aussteller, Hotels – finden Sie in unserer großen Gamescom-Rubrik.
„Wie groß das Kontingent am Ende sein wird, hängt von der Corona-Lage Ende August ab. Die Gamescom wird aber auf jeden Fall weiterhin das weltgrößte Games-Event bleiben.“
Das klingt alles hochgradig unseriös. So nach dem Motto „wir verkaufen jetzt schon einmal so viele Tickets wie es nur geht und wenn sich etwas ändert dann müssen bestimmte Besucher halt draußen bleiben“. Ich hoffe doch sehr, dass das alles mit der hauseigenen Rechtsabteilung abgesprochen wird bevor man hier „mehr Ware verkauft als man am Ende liefern kann“. Ansonsten profezeie ich eine Klagewelle auf die Köln Messe GmbH zurollen, aus der die sich eventuell nicht mehr so schnell erholen. Immerhin haben es ja bereits auch versierte und fachkundige Anwälte in die sozialen Medien und somit auch die Aufmerksamkeit der Gamer*innen und Gamescombesucher*innen geschafft
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