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Popcore: Take Two zahlt bis zu 200 Mio. € für Berliner Mobilegames-Studio (Update)

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Johannes Heinze und Thomas Heinze verkaufen ihr Studio Popcore an die Take-Two-Tochter Zynga (Foto: Popcore / Makers Fund)
Johannes Heinze und Thomas Heinze verkaufen ihr Studio Popcore an die Take-Two-Tochter Zynga (Foto: Popcore / Makers Fund)

Die Take Two-Sparte Zynga erweitert das Mobilegames-Portfolio – und übernimmt zu diesem Zweck das stramm wachsende Studio Popcore aus Berlin.

Update vom 24. Juli 2023: Die Kollegen von Deutsche-Startups.de haben es zuerst herausgefunden – und zwar bereits im Mai: Demnach nimmt der börsennotierte US-Publisher Take Two über die Sparte Zynga knapp 200 Mio. € für die Berliner Popcore GmbH in die Hand, wie aus einem Dokument der Finanzaufsicht SEC hervorgeht.

Die Summe von 199,2 Mio. $ (entspricht bei heutigem Wechselkurs rund 180 Mio. €) setzt sich zusammen aus 116,9 Mio. $ in bar, einem Aktienpaket und einer Prämie von 105 Mio. $, die bei Erreichen bestimmter Kennzahlen fällig wird.

Der Popcore-Deal ist damit eine der größten Transaktionen in der deutschen Games-Industrie – neben InnoGames, Goodgame Studios, Bigpoint, Wooga und dem Ubisoft-Zukauf Kolibri Games. All diese Studios haben ihren Sitz entweder in Berlin oder Hamburg – und in allen Fällen stammt der Umsatz überwiegend oder ausschließlich aus Free2Play-Games.

Das Popcore-Sortiment besteht weiterhin aus werbe- und in-game-kauf-finanzierten Games-Apps wie Parking Jam 3D, dem Wimmelbild-Spiel Scavenger Hunt, Pull the Pin und weiteren Hyper-Casual-Spielen, die sich durch eine bewusst einfache Spielmechanik, Grafik und Steuerung auszeichnen. Laut Unternehmens-Website beschäftigt Popcore derzeit mehr als 150 Angestellte.


Popcore: Take Two kauft Berliner Mobilegames-Studio

Meldung vom 21. November 2022: Take Two (New York) > Zynga (San Francisco) > Rollic (Istanbul) – Popcore (Berlin): So lautet künftig die Befehlskette. Denn der börsennotierte US-Publisher Take Two (Grand Theft Auto, NBA 2K) kauft über die türkische Zynga-Tochter Rollic die Berliner Popcore GmbH im Stadtteil Prenzlauer Berg.

Angaben zum Kaufpreis machen die Parteien nicht. Die Brüder Thomas und Johannes Heinze hatten das Free2Play-Smartphone-Games-Studio erst 2018 mit einer Finanzierungsrunde gestartet, an der sich verschiedene Venture-Capital-Unternehmen (darunter Makers Fund) und Business Angels beteiligt hatten.

Popcore gehört zu den „hidden champions“ der deutschen Games-Industrie und dürfte daher nur Insidern ein Begriff sein. Dabei wurden Spiele wie Parking Jam3D und Pull the Pin nach Unternehmensangaben mehr als eine halbe Milliarde Mal aus den Appstores heruntergeladen.

Das Startup ist hochprofitabel und weist für 2020 einen Jahresüberschuss von fast 1,5 Millionen € aus (nach 1 Million € im Vorjahr). Von den mehr als 150 Beschäftigten waren zuletzt mehr als 70 dem Berliner Stammwerk zugeordnet – damit zählt das Studio zu den zehn größten Spiele-Entwicklern der Hauptstadt-Region. Auch die Activision-Tochter King (Candy Crush Saga) und die Ubisoft-Sparte Kolibri Games (Idle Miner Tycoon) betreiben große Mobilegames-Studios in Berlin.

Co-Gründer Johannes Heinze: „Unsere Teams testen rigoros unsere Spiele und entwickeln sie basierend auf tiefschürfenden Datenanalysen weiter – mit dem Ziel, die Zugänglichkeit von Hyper-Casual-Games mit der Nachhaltigkeit von Casualgames zu verknüpfen. Mit diesem Deal kombinieren wir unsere werbefinanzierten Free2Play-Mobilegames mit der weltweiten Marketing-Expertise von Rollic und Zyngas Live-Services-Erfahrung und wollen so die nächste Generation von Mobilegames bauen.“

Die größten Games-Entwickler und Spiele-Studios in Deutschland (Stand: 6. Oktober 2022)
Die größten Games-Entwickler und Spiele-Studios in Deutschland (Stand: 6. Oktober 2022)