Start Wirtschaft Sony PlayStation will weiter zukaufen

Sony PlayStation will weiter zukaufen

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Die neue Sony-Dachmarke für Eigenproduktionen: PlayStation Studios
Die neue Sony-Dachmarke für Eigenproduktionen: PlayStation Studios

Mit der Ausschreibung einer Top-Personalie unterstreicht Sony Interactive den Anspruch, zügig weitere Studios zukaufen zu wollen.

Fünf Studios hat Sony Interactive allein im Jahr 2021 übernommen – im Februar 2022 folgte mit dem 3,6-Milliarden-$-Zukauf Bungie (Destiny) die bis dato größte Akquisition des PlayStation-Sparte. Und erst vor wenigen Wochen kam mit Haven Studios ein weiteres Startup hinzu.

Die Niederlassungen sind über die ganze Welt verteilt: Zum Portfolio gehören Spiele-Entwickler wie Guerilla Games (Horizon: Forbidden West), Insomniac Games (Marvel’s Spider-Man), Housemarque (Returnal), Bluepoint (Demon’s Souls), Polyphony Digital (Gran Turismo), Sucker Punch (Ghost of Tsushima), Santa Monica Studio (God of War) und natürlich Naughty Dog (Uncharted, The Last Of Us).

Doch bei dieser bereits beachtlichen Liste soll es nicht bleiben: Der PlayStation 5-Hersteller will (und muss) die Kapazitäten ausbauen, um für eine kontinuierliche(re) Versorgung des Marktes und hauseigener Abo-Dienste mit Spielen und Inhalten zu sorgen – organisches Wachstum alleine reicht nicht, weshalb weitere Übernahmen folgen sollen, wie Sony-Interactive-Chef Jim Ryan erst im April via Podcast verkündete.

Dazu passt eine aktuelle Stellenanzeige: Denn Sony Interactive fahndet aktiv nach einem Director Corporate Development am Hauptquartier in San Mateo vor den Toren von San Francisco. Das Team ist verantwortlich für die Suche nach attraktiven Kaufgelegenheiten – also potenzielle Akquisitionen, Investitionen oder Joint Ventures. Zum Aufgabengebiet des Top-Managers gehört die Evaluierung, Vorbereitung, Bewertung und Durchführung des gesamten Kaufprozesses. Der Konzern wirbt mit außergewöhnlich großer unternehmerischer Verantwortung – mit dem Potenzial, den Videospiel-Sektor entscheidend mitzuprägen.

Die Zeit drängt: Sony Interactive befindet sich im Wettrennen mit finanzkräftigen Konkurrenten wie dem chinesischen Marktführer Tencent sowie Xbox-Hersteller Microsoft. Der US-Konzern hat über 7 Milliarden $ für Zenimax / Bethesda (Fallout, The Elder Scrolls) und fast 70 Milliarden $ für Activision Blizzard (Call of Duty, World of Warcraft, Candy Crush Saga) ausgegeben. Auch Publisher wie Take-Two, Electronic Arts und die schwedische Embracer Group haben jüngst mit Milliarden-Schecks zugekauft.

Als potenzielle Übernahmekandidaten unter den Top-50-Spieleherstellern gelten Warner Bros., Square Enix, Capcom, SEGA, Konami, CD Projekt und Ubisoft.

Wie nationale und internationale Mega-Deals in der Praxis ablaufen und wie lange solche Vorgänge dauern (können), hat uns M&A-Experte Julian Riedlbauer in einem Interview erklärt.

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