Start Wirtschaft Netflix bestätigt Games-Einstieg (Update)

Netflix bestätigt Games-Einstieg (Update)

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Netflix sucht die Nähe der Gamer - hier auf der Gamescom 2019 (Foto: Fröhlich)
Netflix sucht die Nähe der Gamer - hier auf der Gamescom 2019 (Foto: Fröhlich)

Neben Serien und Filmen sollen die mehr als 200 Millionen Netflix-Abonnenten bereits ab 2022 auf Videospiele zugreifen können.

Update vom 21. Juli 2021: Im Rahmen der Quartalszahlen für das 2. Quartal 2021 hat Netflix bestätigt, dass das Games-Angebot nach ersten Gehversuchen mit interaktiven Inhalten (Black Mirror Bandersnatch) und einfachen Begleitspielen wie Stranger Things ausgebaut werden soll. Im ersten Schritt will sich Netflix auf Mobilegames fokussieren, die im monatlichen Abopreis inklusive sind.

Mit Blick auf Marktanteile sieht Netflix nicht nur Amazon Prime Video, Apple TV, Hulu oder Disney+ als unmittelbare Konkurrenz: Vielmehr gehe es ganz grundsätzlich um die „Screen Time“, also die Zeit, die Verbraucher vor kleinen und großen Bildschirmen verbringen. Dementsprechend nennt Netflix auch Anbieter wie YouTube, Epic Games (Fortnite) und TikTok als Mitbewerber.

Meldung vom 16. Juli 2021: PlayStation Now, Xbox Game Pass Ultimate, Google Stadia: An Games-Streaming-Diensten herrscht kein Mangel. In Kürze klinkt sich auch noch ein ernstzunehmender Mitbewerber ein, der mit herausragenden Lizenzen und tiefen Taschen antritt: Netflix.

Der börsennotierte US-Konzern sucht schon seit Jahren die Nähe der Gamer: Vor zwei Jahren warb das Unternehmen auf der Gamescom 2019 für Haus des Geldes und Stranger Things. Das Management hat regelmäßig darauf hingewiesen, wie gut sich diese hauseigenen Stoffe für Games eignen – weit über die bisherigen Merchandise-Produktionen hinaus.

Nun hat Netflix den Computerspiele-Veteranen Mike Verdu verpflichtet, der als Vice President die Spiele-Entwicklung beaufsichtigen soll. Verdu wechselt von Facebook, wo er mit führenden Publishern bei der Umsetzung von Games für die Virtual-Reality-Brille Oculus arbeitete. Zuvor war er lange Jahre für Electronic Arts und Zyna tätig.

Die Netflix-Spiele sollen über die gewohnte Streaming-Plattform zugänglich gemacht werden und sind für Netflix-Abonnenten kostenlos. Auch Produkte von Drittherstellern sollen zugekauft werden.

Derweil Streaming-Dienste dem Kino und dem Fernsehen weiterhin Marktanteile abnehmen, fürchten HBO, Disney+, Netflix & Co. ihrerseits die Konkurrenz durch die Games-Industrie. So will Disney mit der Renaissance der Marke Lucasfilm Games das Lizenzgeschäft mit Partnern wie Bethesda (Indiana Jones), Ubisoft (Avatar) und Electronic Arts (Stars Wars) ausbauen.