Start Wirtschaft Mobile Games-Umsatz 2020: Deutscher Markt mit kräftigem Corona-Plus

Mobile Games-Umsatz 2020: Deutscher Markt mit kräftigem Corona-Plus

0
Die umsatzstärksten Smartphone-Games bei Google Play im April 2021 (Screenshot)
Die umsatzstärksten Smartphone-Games bei Google Play im April 2021 (Screenshot)

Der Umsatz mit Smartphone-Spielen erklimmt immer neue Rekordhöhen: 2,3 Milliarden Euro haben Deutschlands Mobile-Gamer im Jahr 2020 ausgegeben.

Nur noch die allerwenigsten sind bereit, vor dem Download eines Smartphone- oder Tablet-Spiels Geld zu investieren. Der Umsatz per App-Kauf für sogenannte ‚Premium-Games‘ schmilzt weiter und lag 2020 bei nur noch 11 Millionen Euro (Vorjahr: 15 Mio. Euro).

Anders die Lage bei ‚kostenlosen‘ Free2Play-Spielen: Für Mikrotransaktionen in Form von In-App-Käufen haben die Deutschen im vergangenen Jahr mehr als 2,26 Milliarden Euro ausgegeben – ein Plus von 24 Prozent gegenüber Vorjahr. Nicht berücksichtigt sind Erlöse durch In-Game-Werbung, die je nach Genre und Spiel von großer Bedeutung sein können.

Die Marktdaten stammen vom Branchenverband Game auf Basis von GfK- und App-Annie-Erhebungen. Dabei herausgekommen ist auch, dass das Durchschnittsalter der Mobile-Gamer von 37,4 auf 38,8 Jahren gestiegen ist. Und: Etwas mehr als die Hälfte – genau: 52 Prozent – sind Frauen.

Plattformübergreifend sind In-Game-Käufe somit mehr denn je Industriestandard: Mit 3,25 Milliarden Euro generiert dieses Geschäftsmodell fast drei Mal so viel Umsatz wie der klassische Verkauf von PC- und Konsolen-Games. Innerhalb des In-Game-Segments sind Mobile-Games wiederum der mit Abstand wichtigste Umsatz-Treiber.

Die Charts der umsatzstärksten Smartphone-Spiele bei Google Play und bei Apples iTunes werden von ‚üblichen Verdächtigen‘ wie King (Candy Crush Saga), Supercell (Clash of Clans), Niantic (Pokémon Go), Activision (Call of Duty), Playrix (Gardenscapes) oder Moon Active (Coin Master) dominiert. Inwieweit auch deutsche Mobile-Games-Anbieter wie InnoGames, Goodgame Studios, Wooga, Upjers oder Kolibri Games vom Marktwachstum profitieren, geht aus den Zahlen nicht hervor – zumal der weitaus bedeutendste Teil der Einnahmen ohnehin im Ausland generiert wird, mit wenigen Ausnahmen. Beispiel InnoGames, Deutschlands umsatzstärkstes Entwickler-Studio: Nur 20 Prozent des 220-Millionen-Euro-Umsatzes mit Forge of Empires oder Elvenar wird von Spielern in Deutschland beigesteuert.

Rechnet man die Hardware-Umsätze mit Spielkonsolen, Gaming-PCs und Zubehör hinzu, so hat die Spiele-Industrie im Corona-Jahr 2020 rund 8,5 Milliarden Euro in Deutschland erwirtschaftet. Der Zuwachs liegt bei 32 Prozent gegenüber 2019.