Verkehrsministerium und Industrieverband durchleuchten erneut die deutsche Computerspiel-Branche. Die Umfragen zur Standort-Studie startet am 25. November.
Das, was man über die deutschen Games-Standorte und die Spiele-Studios im Land weiß, basiert vielfach noch auf Zahlen von 2015: Auf 250 Seiten wurde der Nachweis geführt, dass Deutschland in diesem Industriezweig einen messbaren Standortnachteil gegenüber Ländern wie Frankreich oder Großbritannien hat.
Zweieinhalb Jahre nach Veröffentlichung des Abschlussberichts wird es daher Zeit für eine weitere Standort-Studie zur deutschen Videospiel-Landschaft: Der Industrieverband Game und das Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur (BMVI) finanzieren die Neuauflage. Den Auftrag sicherten sich erneut die Hochschul-Professoren Oliver Castendyk (Hamburg Media School) und Jörg Müller-Lietzkow, der mittlerweile zum Präsidenten der Hamburger HafenCity-Uni ernannt wurde.
Im Unterschied zur ersten Studie beteiligen sich die Länder Hessen und Berlin sowie das Kultus-Ressort von Staatsministerin Monika Grütters (CDU) nicht mehr an der Finanzierung. 125.000 Euro hat die erste Standort-Studie gekostet. Ab dem 25. November starten die Umfragen – die Ergebnisse sollen im Lauf des kommenden Jahres publiziert werden.
Verbands-Geschäftsführer Felix Falk will die neue Version als „Null-Messung zum Start der bundesweiten Games-Förderung“ verstanden wissen, um deren mutmaßliche Effekte erfassen zu können. Dass sich die Bundesregierung in Form des BMVI an der Finanzierung der Studie beteiligt, sieht der Game-Verband als erneutes Indiz für die Entschlossenheit der Groko, die Computerspiele-Förderung als „dauerhaftes Projekt“ zu etablieren.
Ob Falk mit dieser Einschätzung richtig liegt, wird sich am kommenden Donnerstag (14. November) weisen: Dann trifft sich der Haushaltsausschuss des Bundestags zur finalen „Bereinigungssitzung“. Der Verband fordert von der Politik die „Verstetigung“ der Games-Förderung, die 2019 erstmals zur Anwendung kam. Für die Jahre 2020 aufwärts hat das Verkehrsministerium allerdings bislang keine Mittel einplant. Geht es nach den Vorstellungen des Verbands, beläuft sich das jährliche Volumen der Subventionen zunächst auf einen mittleren zweistelligen Millionen-Betrag.