
Deutliches Plus beim PC, leichte Rückgänge bei der Konsolen-Beliebtheit – doch das Smartphone bleibt auch 2019 die beliebteste Games-Plattform in Deutschland.
Ein Simulator zum Schneiden von kinetischem Sand – gibt es für so ein vermeintliches Nischenprodukt überhaupt einen Markt? Unbedingt: Ein solcher Titel war im Mai 2020 eine der drei meistheruntergeladenen Spiele-Apps in Deutschland.
Wenn es allerdings es um den Umsatz geht, dann wirken die Mobilegames-Charts seit Jahren wie festbetoniert: Niantic („Pokémon Go“), Playrix („Fishdom“, „Gardenscapes“), Activision Blizzard („Call of Duty“, „Candy Crush Saga“) und natürlich Supercell (Clash of Clans“, „Clash Royale“) teilen das Budget deutscher Mobilegames-Fans unter sich auf.
Weiterhin auf Platz 1 der Umsatz-Charts: die umstrittene Aufbau- und Spielautomaten-App „Coin Master“.
Nur wenige deutsche Unternehmen schaffen es, in diesem extrem wettbewerbsintensiven Markt mitzuhalten – dabei war das Smartphone auch 2019 das mit Abstand beliebteste Spielgerät der Deutschen. 19,5 Millionen, also rund jeder Vierte, nutzt das Handy auch für Games – ein Plus von knapp einer Million gegenüber 2018. Hinzu kommen 11,2 Millionen Tablet-Spieler.
Das hat heute der Industrieverband Game bekannt gegeben, der sich auf Daten der GfK beruft.
Einen deutlichen Sprung hat die Beliebtheit von PCs als Games-Plattform gemacht: Gegenüber dem schwachen Jahr 2018 legen die Windows-Systeme kräftig zu und nähern sich mit 16,3 Mio. Nutzern wieder früheren Niveaus an. Der Game-Verband erklärt sich die Entwicklung mit dem Erfolg von „Anno 1800“ und „Red Dead Redemption“ sowie Flatrate-Tarifen wie Xbox Game Pass und Uplay+ – hier dürften aber noch andere Faktoren hereinspielen, die 3 Mio. zusätzliche PC-Spieler herleiten.

Dezente Rückgänge gibt es im Konsolen-Markt, der zuletzt auch beim Umsatz schwächelte. Nach Verbands-Rechnung griffen 800.000 weniger Spieler zu den Gamepads von PlayStation 4, Xbox One und Nintendo Switch. Neuen Schwung soll die frische Konsolen-Generation bringen: PlayStation 5 und Xbox Series X werden rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft ausgeliefert.
In Summe gibt es laut GfK 34 Millionen Computer- und Videospiele-Nutzer, die überwiegend mehrere Systeme parallel nutzen. Das Durchschnittsalter steigt weiter und liegt mittlerweile bei 37,5 Jahren.
Die Daten im Überblick:
- Smartphone: 19,5 Mio. Nutzer (Vorjahr: 18,6 Mio. / +0,9 Mio.)
- PC: 16,3 Mio. Nutzer (Vorjahr: 13,4 Mio. / +2,9 Mio.)
- Konsole: 15,9 Mio. Nutzer (Vorjahr: 16,7 Mio. / -0,8 Mio.)
- Tablet: 11,2 Mio. Nutzer (Vorjahr: 10,9 Mio. / +0,3 Mio.)