Start Wirtschaft Durchschnittsalter steigt: Deutschlands „Gamer“ werden immer älter

Durchschnittsalter steigt: Deutschlands „Gamer“ werden immer älter

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Der Anteil der älteren
Der Anteil der älteren "Gamer" ist weiter gestiegen (Foto: Nintendo of Europe)

Immer mehr Ü60-Senioren entdecken Mobilegames als Zeitvertreib. Die Folge: Das Durchschnittsalter der deutschen „Gamer“ steigt weiter.

Es ist eine rundherum gute Nachricht: Immer mehr Menschen ab 60 Jahren greifen zu Spiele-Apps und Gamepads. Laut Berechnungen der GfK stieg die Zahl von 4,4 Mio. (2019) auf 5,1 Mio. „Gamer“ (2020) – allein die Hälfte entfällt auf Smartphone- und Tablet-Spieler. Das Durchschnittsalter ist von 36,4 Jahren (2019) auf 37,5 Jahre (2020) angewachsen.

Diese Zahlen hat heute der Branchenverband Game veröffentlicht.

Die weniger gute Nachricht: Parallel sinkt der Anteil der jüngeren Spieler kontinuierlich – und zwar seit Jahren. In nahezu allen Altersklassen ist das Games-Publikum rückläufig: Lag der Anteil der Unter-30jährigen im Jahr 2014 noch bei 15,4 Millionen, so sind es 2020 ’nur‘ noch 13 Millionen. Besonders stark sind die Rückgänge bei Kindern (bis 9 Jahre) und Jugendlichen (10-19 Jahre).

In Summe soll es in Deutschland laut GfK-Hochrechnung 34,3 Millionen „Gamer“ geben, die mindestens gelegentlich Computer- und Videospiele spielen – also rund 40 Prozent der Bevölkerung. „Gelegentlich“ heißt: mindestens einmal pro Monat. Der Wert hat sich seit Jahren nicht verändert: Auch 2015, 2016 und 2018 lag die Zahl bei ebenjenen 34,3 Millionen.

Die Reichweite der deutschen Games-Industrie stagniert also seit mehr als fünf Jahren. Da insbesondere der In-Game-Umsatz zuletzt kontinuierlich gestiegen ist, bedeutet dies zwangsläufig, dass eine gleichbleibende Zahl von Spielern schlichtweg mehr und öfter Geld ausgibt.

Zusammen mit den Ingame-Käufen sind Online- und Abo-Dienste wie Xbox Live Gold der Wachstumstreiber der deutschen Spiele-Branche (Stand: 21. Mai 2019)
Zusammen mit den Ingame-Käufen sind Online- und Abo-Dienste wie Xbox Live Gold der Wachstumstreiber der deutschen Spiele-Branche (Stand: 21. Mai 2019)

Für Verbands-Geschäftsführer Felix Falk sind die Zuwächse im Bereich 60+ ein Beleg dafür, dass Games bei Menschen über 60 Jahren zunehmend zum Alltag gehören: „Games sind dabei für ältere Menschen häufig der Türöffner zur digitalen Welt. Sie unterhalten nicht nur, sondern ermöglichen auch digitale Teilhabe. Nicht zuletzt in der aktuellen Corona-Krise zeigt sich, wie wichtig auch für ältere Menschen ein Zugang zur digitalen Welt ist.“