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Schalke 04 eSports: Rückzug aus League of Legends

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FC Schalke 04 Esports gibt Ende 2024 den League of Legends-Spielbetrieb auf (Abbildung: FC Schalke 04)
FC Schalke 04 Esports gibt Ende 2024 den League of Legends-Spielbetrieb auf (Abbildung: FC Schalke 04)

Zweitligist FC Schalke 04 – einst E-Sport-Pionier – gibt den League of Legends-Betrieb auf, will aber an EA Sports FC 24 festhalten.

Eine erdrückende Schulden- und Zinslast und ein hauchdünner Abstand zu den Abstiegsrängen der 2. Liga zwingt den Gelsenkirchener Traditionsverein FC Schalke 04 zu massiven Kostensenkungen und einem erneuten Strategie-Wechsel. Zuletzt wurde zum wiederholten Male die Vorstands-Etage umgebaut – selbst Klub-Legende Gerald Asamoah verliert seinen Job als Leiter der Lizenzspieler-Abteilung.

Seit heute ist nun bekannt, dass der FC Schalke 04 die E-Sport-Aktivitäten weiter eindampft: Nach acht Jahren ziehen sich die Königsblauen aus der Disziplin League of Legends zurück – am Jahresende ist endgültig Schluss. Damit endet auch das Engagement in der Prime League: In der höchsten Spielklasse im deutschsprachigen Raum treten die Knappen unter anderem gegen SK Gaming, Eintracht Spandau, BIG, Eintracht Spandau und E wie Einfach E-Sports an. Größte Erfolge: Meisterschaft 2020 und Vize-Meisterschaft 2022.

Ursprünglich waren die E-Sport-Investitionen und -Ambitionen von Schalke 04 ungleich höher, auch mit Blick auf Preisgelder und Vermarktungs-Optionen. Das Management setzte von Anfang an auf die Strahlkraft der League of Legends EMEA Championship (LEC), dem E-Sport-Pendant zur europäischen Champions League. Nach dem Abstieg in die zweite Fußball-Bundesliga im Jahr 2021 wurde der damals begehrte LEC-Startplatz für spektakuläre 26,5 Mio. € an eine Schweizer E-Sport-Organisation verkauft.

Während die League of Legends-Ära auf Schalke endet, soll der Spielbetrieb in EA Sports FC 24 fortgeführt werden – auch deshalb, weil die Virtual Bundesliga mittlerweile als offizieller Wettbewerb in den Statuten der Deutschen Fußball-Liga (DFL) verankert ist. Selbst bislang abstinente Vereine wie der FC Bayern München und Borussia Dortmund müssen Teams entsenden, um die DFL-Lizenz-Vorgaben zu erfüllen.

Der Vereinsfokus werde nun auf dem Kerngeschäft, dem Fußball, liegen – also die exakt gegenteilige Begründung, warum Schalke anno 2016 das Heil in League of Legends suchte. Die Gelsenkirchener zählten damals neben dem VfL Wolfsburg zu den E-Sport-Pionieren innerhalb der Fußball-Bundesliga.

Das E-Sport-Segment steht seit geraumer Zeit unter massivem Druck, weil sich die Monetarisierungs- und Refinanzierungs-Erwartungen vielfach als unrealistisch erwiesen haben. So hat unter anderem das Berliner Team Sprout in dieser Woche den Rückzug angekündigt. Umgekehrt schaffen etablierte Profi-Organisationen wie SK Gaming und Mouz durch den Bau neuer Unternehmenszentralen derzeit die Basis für künftiges Wachstum.


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2 Kommentare

  1. Tja, Fußball ist eben wie Bundeswehr, für beides reicht es einen Abschluss an der Toasbrotakademie zu haben

    • Mutiger Kommentar, vor allem wenn man schon so viele Fehler in einem Satz produziert.

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