Die Unwucht in der deutschen E-Sport-Landschaft hält an: Fast zeitgleich müssen Sprout und eSport Rhein-Neckar aufgeben.

Update vom 27. März 2024: Die ERN GmbH i. L. hat die gestrigen Meldungen mit Blick auf der anstehende Stopp des E-Sport-Betriebs bei eSport Rhein-Neckar präzisiert.

Demnach sei zwar bereits im Januar die Auflösung aus organisatorischen und finanziellen Gründen beschlossen worden – gleichzeitig plant der eingesetzte Liquidator Markus Lauff mit weiteren Unterstützern einen fließenden Übergang in Richtung einer Nachfolge-Organisation. Der Betrieb von ERN wird nach Rücksprache mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter zunächst fortgeführt.

Der Fokus von eSport Rhein-Neckar soll künftig im Breiten-/Amateur-Segment liegen, auch mit Blick auf das Kompetenzzentrum und auf die Gründung eines Landessportverbands, wie es ihn bereits in anderen Bundesländern gibt.

E-Sport-Beben: Aus für Sprout und e-Sport Rhein Neckar

Meldung vom 26. März 2024: Mit sofortiger Wirkung stellt Sprout eSports den Betrieb ab: Die Berliner E-Sport-Organisation – betrieben von der Rush B eSport GmbH – hat seit 2017 an nationalen wie internationalen Turnieren teilgenommen und unterwegs Titel und Preisgelder eingesammelt, allen voran in der Disziplin Counter-Strike: Global Offensive. Daneben war Sprout auch in der League of Legends-Liga Strauss Prime League aktiv.

Zur Begründung heißt es in einer ausführlichen Stellungnahme auf der Website, dass sich das Geschäftsmodell als nicht nachhaltig erwiesen habe. Das Team hatte demzufolge mit regelmäßigen Abgängen vielversprechender Talente und dem Aufbau stabiler Kader zu kämpfen – genau dies ist aber die Voraussetzung, um regelmäßig an hochdotierten Turnieren teilzunehmen.

Die Spieler und Betreuer wurden von ihren vertraglichen Verpflichtungen entbunden und können / müssen sich nun neue Teams suchen.

Ganz andere Vorzeichen, aber ähnliche Konsequenzen gibt es für eSport Rhein-Neckar, kurz ERN: Die E-Sport-Abteilung des TSV Oftersheim e. V. wird geschlossen, wie aus einer heute veröffentlichten Ankündigung bei LinkedIn hervor geht. Die Schließung resultiert demnach aus der Insolvenz der eSport Rhein-Neckar GmbH sowie der ausbleibenden Unterstützung durch das Land Baden-Württemberg und der Stadt Mannheim. Auch die unklare Zukunft mit Blick auf die Gemeinnützigkeit des E-Sport habe eine Rolle bei dieser Entscheidung gespielt.

eSport Rhein-Neckar existiert seit Februar 2017 und gehörte im November des selben Jahres zu den Gründungs-Mitgliedern des E-Sport Bund Deutschland (ESBD), ebenso wie Sprout. Die ausgelagerte Spielbetriebs-GmbH gibt es seit August 2019 – wenige Monate später wurde ein E-Sport-Leistungszentrum in Mannheim-Rheinau eröffnet.

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