Start Politik Games-Förderung: Baden-Württemberg legt nach

Games-Förderung: Baden-Württemberg legt nach

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Unter der Dachmarke
Unter der Dachmarke "The Länd" organisiert Games BW einen Gemeinschaftsstand auf der Gamescom (Abbildung: MFG Kreativ)

Weil das Wirtschaftsministerium einsteigt, kann Baden-Württemberg im laufenden Jahr 1,2 Mio. € in die Games-Förderung investieren.

Games BW heißt das Computerspiele-Förderprogramm, mit dem die staatliche MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg die Spiele-Entwickler im Südwesten des Landes unterstützt. Ab 2024 steuert das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus erstmals 600.000 € bei, wodurch das Gesamtvolumen auf 1,2 Mio. € steigt – im Vorjahr waren es 1,1 Mio. €. Gefördert werden Konzepte, Prototypen und die Umsetzung, also die Produktion. Über die Verteilung entscheidet eine fünfköpfige Jury unter Vorsitz von Rocket-Beans-Geschäftsführer Heiko Gogolin.

Damit liegt ‚The Länd‘ (Eigenwerbung) zwar weiterhin hinter den ungleich größeren Töpfen der Spitzengruppe Nordrhein-Westfalen, Bayern und Berlin / Brandenburg, doch der Abstand wird zumindest ein bisschen kleiner.

Einschränkung: Analog zu Hessen will Baden-Württemberg insbesondere Spiele fördern, die „nicht allein dem Unterhaltungssektor zuzuordnen“ sind, sondern auch für Schulung, Aus- und Weiterbildung genutzt werden. Kurzum: Serious Games.

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU): „Games-Technologien finden weit über den Unterhaltungssektor hinaus in allen wirtschaftlichen Sektoren Anwendung, von der Automobilindustrie über den Maschinenbau bis hin zur Medizintechnik und natürlich im gesamten Bereich der Aus- und Weiterbildung.“ Hoffmeister-Kraut beschreibt die Games-Industrie als „besonderer Innovationsmotor“ und „Digital Frontrunner“.

Kunststaatssekretär Arne Braun (Grüne): „Die Games-Förderung ist eine Investition in die Zukunftsfähigkeit unseres Wirtschafts- und Digitalstandortes und zusammen mit Künstlicher Intelligenz und Animation ein Aushängeschild von Baden-Württemberg. Zugleich sind Games ein wichtiges Kulturgut und eine spannende Form, um kulturelle Teilhabe zu ermöglichen. Es ist daher richtig, dass sich unsere Kultureinrichtungen mit dem Medium beschäftigen und die Hochschulen und Akademien im Land spezifische Studiengänge anbieten.“

Die Games-Hotspots in Baden-Württemberg liegen bislang in Stuttgart, Ludwigsburg und insbesondere in Karlsruhe, wo unter anderem das Online-Games-Unternehmen Gameforge zu Hause ist – mit 300 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber der Branche. Weitere große Betriebe: Black Forest Games (Offenburg), Kr3m (Karlsruhe), Promotion Software (Tübingen) und Studio Fizbin (Ludwigsburg). Einen besonderen Stellenwert hat zudem die Hochschul-Landschaft, die games-spezifische Studiengänge anbietet.

Am gestrigen 1. April endete auch die Bewerbungsfrist für die Teilnahme am The Länd-Gemeinschaftsstand in der Business Area der Gamescom 2024 (startet am 21. August). Das Bundesland beteiligt sich seit Jahren an der Kölner Videospiele-Messe; im vergangenen Jahr schaute Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) auf einen Sprung vorbei.