Start Sport E-Sport-Visum: Außenministerium erleichtert Einreise (Update)

E-Sport-Visum: Außenministerium erleichtert Einreise (Update)

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Veranstaltungen wie die ESL One Cologne 2018 profitieren künftig von der neuen Visa-Regelung (Foto: ESL / Adela Sznajder)
Veranstaltungen wie die ESL One Cologne 2018 profitieren künftig von der neuen Visa-Regelung (Foto: ESL / Adela Sznajder)

Das Auswärtige Amt baut bürokratische Hürden ab: Eine neue Visa-Regelung ermöglicht Ausländern die Teilnahme an E-Sport-Turnieren in Deutschland.

Update vom 9. Juni 2021: In einer Gemeinschaftsaktion haben der E-Sport-Bund Deutschland (ESBD) und der Industrieverband Game jene E-Sport-Turniere und Ligen definiert, für die E-Sport-Profis aus Drittstaaten schneller und einfacher ein Visum beantragen und erhalten können.

Als relevant eingestuft werden unter anderem die Disziplinen Clash of Clans, Counter-Strike: Global Offensive, Dota 2, League of Legends und Warcraft 3 Reforged – derzeit aber nicht FIFA 21, Call of Duty oder Fortnite. Im halbjährlichen Rhythmus wird die Liste qualifizierter Spielbetriebe geprüft, das nächste Mal im Oktober.

Den Anforderungen der Beschäftigungsverordnung genügen folgende Wettbewerbe:

  • League of Legends European Championship / LEC (Riot Games)
  • League of Legends Prime League Pro Division (Riot Games)
  • 99 Damage League (Freaks 4U Gaming)
  • Intel Extreme Masters Cologne (ESL Gaming)
  • ESL One Germany (ESL Gaming)
  • ESL Meisterschaft (ESL Gaming)

Zu den Voraussetzungen für die vereinfachte Visums-Vergabe zählen ein Mindestalter von 16 Jahren, ein Mindestgehalt sowie eine Bestätigung der professionellen Berufsausübung. Der ESBD hat zu diesem Zweck ein Antragsportal, ein FAQ sowie eine E-Mail-Adresse zur Verfügung gestellt.

Meldung vom 18. Oktober 2018: Sowohl der Branchenverband Game als auch der Deutsche eSport-Bund (ESBD) fordern seit langem Erleichterungen bei der Visa-Erteilung an internationale eSport-Profis. Nun gibt es erste konkrete Verbesserungen: Das Auswärtige Amt ermöglicht eSportlern aus Nicht-EU-Ländern die Einreise, damit sie an Turnieren, Testspielen und Probe-Trainings in Deutschland teilnehmen können. Einschränkung: In Summe dürfen die Aufenthalte die Maximaldauer von 90 Tagen pro Jahr nicht überschreiten.

Das geht aus dem jüngsten Visum-Handbuch hervor, das als Arbeitsgrundlage für Botschaften und Behörden dient. Durch das vereinfachte Verfahren entfällt eine gesonderte Zustimmung durch die Bundesagentur für Arbeit.

eSport-Events gelten nunmehr als „Veranstaltung mit sportlichem Charakter“. Als konkretes Beispiel wird „Riot Games“ aufgeführt, womit die Turniere der „League of Legends Premier Tour“ gemeint sein dürften. Der eSport profitiert allerdings weiterhin nicht von den weitreichenden Vorschriften, wie sie für Berufssportler gelten. Hier sieht ESBD-Präsident Hans Jagnow noch Nachbesserungsbedarf.

Für Ausländer, die längerfristig oder dauerhaft für ein deutsches eSport-Team spielen möchten, ändert sich vorerst nichts. Aus Sicht von ESBD-Vizepräsident und ESL-Manager Jan Pommer ist die Regelung dennoch ein wichtiger Schritt, um erstens Planungssicherheit für Teams und Sicherheit sicherzustellen und zweitens den eSport-Standort Deutschland zu stärken.

Ähnlich argumentiert Game-Geschäftsführer Felix Falk, der außerdem darauf pocht, dass die im Koalitionsvertrag angekündigte Gemeinnützigkeit des eSport in die Praxis umgesetzt wird.